Umwelt

Klimaschutz im Fokus unseres Geschäfts

Die wesentliche Auswirkung unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt besteht im Ausstoß von logistikbezogenen Treibhausgasen (THG), die zum Klimawandel beitragen. Auch die EU stuft den Transportsektor als energieintensiv ein (High Climate Impact Sector). Im Rahmen unserer ESG Roadmap haben wir Maßnahmen definiert und ambitionierte Ziele gesetzt, um diese Auswirkungen zu mindern, Chancen zu realisieren und Risiken zu vermeiden.

Mittelfristiges Ziel: Bis zum Jahr 2030 haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere logistikbezogenen THG-Emissionen auf unter 29 MIO t CO2e zu senken. Neben den eigenen THG-Emissionen in Scope 1 und Scope 2 beziehen wir auch die Scope⁠–⁠3-Emissionen aus eingekauften Transportleistungen (Kategorie 4), Kraftstoff- und Energiebezogenen Aktivitäten (Kategorie 3) und Geschäftsreisen (Kategorie 6) in dieses Ziel ein.

Dieses Ziel wurde auf der Grundlage der Anforderungen der Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele (Science-Based Targets) entwickelt und unterstützt die globalen Bemühungen zur Begrenzung der globalen Erwärmung im Einklang mit dem Pariser Abkommen der Vereinten Nationen. Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat dazu folgende Teilziele verifiziert und als im Einklang mit der Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad bewertet: Ausgehend vom Basisjahr 2021 hat sich DHL Group verpflichtet, die direkten netto THG-Emissionen aus der Nutzung von Kraftstoffen und die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scopes 1 und 2) bis 2030 um 42 % zu reduzieren. Die logistikbezogenen Scope⁠–⁠3-Emissionen aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, eingekauften Transportleistungen sowie Geschäftsreisen sollen bis 2030 um 25 % reduziert werden. Die Verzinsung unserer ersten nachhaltigkeitsbezogenen Anleihe ist an diese Teilziele geknüpft.

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Klimaschutzmaßnahmen liegt auf dem Einsatz von nachhaltigen Kraftstoffen. Die hierdurch erzielten Einspareffekte bieten uns die Chance, Klimaschutz direkt im Transportsektor und in unserer Lieferkette gezielt umzusetzen. Die Substitution fossiler Brennstoffe erfolgt dabei entweder durch die direkte Nutzung oder über den Nachweis eingebrachter zertifiziert nachhaltiger Kraftstoffe (Book & Claim) und ermöglicht einen positiven Einfluss auf unsere Zielerreichung. Für unsere Berechnung der marktbasierten Effekte nutzen wir die Vorgaben des „Voluntary Market Based Measures Framework for Logistics Emissions Accounting and Reporting“ des Smart Freight Centre.

Langfristiges Ziel: Bis 2050 wollen wir die THG-Emissionen unserer Logistikdienstleistungen auf netto null reduzieren. Das heißt, wir verringern diese Emissionen (Scopes 1, 2 und 3) durch aktive Reduktionsmaßnahmen auf ein unvermeidbares Minimum, das durch anerkannte Gegenmaßnahmen (ohne Offsetting) vollständig kompensiert werden soll.

dekarbonisierungsziele

MIO t CO2e

1 Inklusive Effekt durch Akquisition der Hillebrand Group im Geschäftsjahr 2022, ab dem Geschäftsbericht 2022 ausgewiesen.  
2 Marktbasierte Methode.
3 Berücksichtigt die Scope⁠–⁠3-Kategorien 4 Eingekaufte Transportleistungen, 3 Kraftstoff- und energiebezogene Aktivitäten und 6 Geschäftsreisen.

Klimaziele umsetzen

Für die Erreichung unserer Ziele bis 2030 haben wir zusätzliche Ausgaben in Höhe von bis zu 7 MRD € vorgesehen, um den Anteil nachhaltiger Kraftstoffe und Technologien in unseren Flotten und Gebäuden auszubauen. Dieses Maßnahmenpaket runden wir durch eine spezifische umweltfreundliche Produktpalette ab: Unsere Kundschaft kann sich mit GoGreen Plus bewusst für nachhaltige Transportlösungen oder für den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe entscheiden. So werden wir unserer Verantwortung gegenüber dem Klima und der Umwelt gerecht.

Die zentralen Klimaschutzmaßnahmen werden im Ressort des Vorstandsvorsitzenden entwickelt und Konzernrichtlinien werden entsprechend angepasst oder entworfen und konzernweit implementiert. Die Erfassung der Umweltdaten, die Überwachung der Fortschritte gegenüber den Zielen, die Chancen- und Risikobewertung sowie die interne und externe Berichterstattung erfolgen, eingebettet in das interne Kontrollsystem, im Vorstandsressort Finanzen.

Unsere Ausrichtung im Klima- und Umweltschutz ist in Konzernrichtlinien festgeschrieben: in dem Verhaltenskodex und dem Lieferantenkodex, der Umwelt- und Energierichtlinie sowie in den internen Richtlinien für nachhaltige Kraftstoffe und Einkaufsprozesse. Im Berichtsjahr wurde die Umwelt- und Energierichtlinie vollständig überarbeitet und an die ESG Roadmap angepasst.

Zudem engagieren wir uns in vielfältigen Initiativen zur Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe und Technologien und gemeinsam mit unseren Transportpartnern zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs sowie zur Senkung der THG-Emissionen. Dies ermöglicht uns auch die Beschaffung von Verbrauchs- und Emissionsdaten, die für ein Transportpartner-Management notwendig sind. Beispiele hierfür sind die Clean Cargo Initiative der Containerschifffahrt oder unsere interne Green Carrier Certification für den Straßentransport.

Risiken aus dem Klimawandel

Chancen und Risiken aus dem Klimawandel wurden anhand einer Szenario-Analyse nach den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) bewertet. Dabei wurden für die Beurteilung physischer Risiken, die beispielsweise aus dem Anstieg des Meeresspiegels resultieren können, sogenannte RCP-Szenarien (Representative Concentration Pathways, repräsentative Konzentrationspfade) des Weltklimarats mit einer durchschnittlichen Klimaerwärmung von unter 2, über 2 oder über 4 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 herangezogen; für transitorische Risiken wurde das nachhaltige Entwicklungsszenario der Internationalen Energieagentur zugrunde gelegt.

Mit dem jeweiligen Vorstand der Unternehmensbereiche wurden im Rahmen der finanziellen und nicht finanziellen Risikobewertung auch die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Geschäftsmodelle, die Strategie, das operative Geschäft und unsere Mission, bis 2050 die THG-Emissionen netto auf null zu reduzieren, analysiert und bewertet. Darüber hinaus wurde die Bewertung für Standorte mit erhöhtem physischem Risiko bestätigt.

Demnach ergeben sich für den Konzern vor allem transitorische Risiken, die insbesondere den Ausstoß von THG-Emissionen betreffen: betriebliche Beschränkungen durch die zunehmende Regulierung (CO2- Steuern und -Abgaben), die fehlende Verfügbarkeit nachhaltiger Kraftstoffe für den Lufttransport (Sustainable Aviation Fuels) und Energie aus erneuerbaren Quellen.

Fortschritt in der Dekarbonisierung

Die Steuerung unserer Maßnahmen ist auf die Entwicklung der logistikbezogenen netto THG-Emissionen (THG-Emissionen) und die durch Dekarbonisierungsmaßnahmen vermiedenen THG-Emissionen ausgerichtet. Dabei beziehen wir die gesamte Prozesskette bei der Herstellung und Bereitstellung von Energie für den Transportbereich mit den Scope⁠–⁠3-Kategorien 4 Eingekaufte Transportleistungen, 3 Kraftstoff- und energiebezogene Aktivitäten und 6 Geschäftsreisen des GHG Protocol (Well-to-Wheel) in die Berechnung ein. Die weiteren Scope⁠–⁠3-Kategorien ohne direkten Logistikbezug werden nicht in unserem mittelfristigen Ziel berücksichtigt.

Die Berechnung der THG-Emissionen in Scope 1 berücksichtigt die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe auf Basis eingekaufter Mengen. Für die Ermittlung der Scope⁠–⁠3-Emissionen verwenden wir ein aktivitätsbasiertes Berechnungsmodell, das auch von Transportunternehmern nachgewiesene Kraftstoffmengen und Reduktionsmaßnahmen berücksichtigt. In den THG-Emissionen der Scopes 1 und 3 sind zusätzlich Reduktionseffekte aus marktbasierten Verfahren enthalten, die eine durch Zertifikate nachgewiesene Substitution fossiler Kraftstoffe – ohne direkten physischen Bezug der Kraftstoffe – darstellen (Book & Claim).

Die THG-Emissionen entstehen in den Transportmodi und verteilen sich wie folgt: 68 % Luft, 24 % Land und 7 % See (Vorjahr: Luft 69 %, Land 22 %, See 8 %); Gebäude tragen unverändert mit 1 % bei. Im Berichtsjahr sanken die THG-Emissionen um 9,1 % auf 33,27 MIO t CO2e. Die THG-Emissionen in den Scopes 1 netto und 2 (marktbasierte Methode) gingen um 0,8 % auf 8,30 MIO t CO2e zurück, die netto Scope⁠–⁠3-Emissionen um 11,5 % auf 24,97 MIO t CO2e.

Der Rückgang der THG-Emissionen ist vor allem durch die rückläufige Entwicklung der Sendungsvolumina beeinflusst. Realisierte Dekarbonisierungseffekte aus unseren Maßnahmen in Höhe von 1,3 MIO t CO2e (Vorjahr: 1 MIO t CO2e) haben zur Reduktion beigetragen; damit haben wir unser Ziel für das Berichtsjahr erreicht. Emissionsmindernd wirkten dabei die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen, die Elektrifizierung unserer Flotte in der Abholung und Zustellung und die Betankung mit nachhaltigen Kraftstoffen beziehungsweise die freiwillige Beimischung in den verwendeten Verteilnetzen.

Durch die gesetzlich bestimmten Beimischungen von Biokraftstoffen ergibt sich zusätzlich eine Reduktion von 128 kt CO2e (Vorjahr angepasst: 140 kt CO2e), die in unseren Realisierten Dekarbonisierungseffekten nicht enthalten sind. Aus der Verbrennung von Biomasse (biologisches Material, das aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht) entstanden Emissionen in Höhe von 787 kt CO2e (Vorjahr: 538 kt CO2e), die gemäß GHG Protocol nicht den Scopes 1, 2 und 3 zugerechnet werden. Die THG-Intensität betrug im Berichtsjahr 407 g CO2e pro € Umsatz (Vorjahr angepasst: 387 g CO2e pro € Umsatz).

THG-EMISSIONEN1
MIO t CO2e

2022

angepasst

2023

+/–%

Logistikbezogene netto THG-Emissionen gesamt   36,59 33,27 –9,1
Scope 1 netto   8,30 8,25 –0,6
Scope 1 ohne marktbasierte Maßnahmen   8,30 8,26 –0,5
davon Lufttransport   6,91 6,97 0,9
Straßentransport   1,13 1,05 –7,1
Gebäude   0,26 0,24 –7,7
Reduktion durch marktbasierte Maßnahmen   > –0,01 –0,01 0,0
Scope 2 (marktbasierte Methode)   0,07 0,05 –28,6
davon Strom (Straßentransport und Gebäude)   0,04 0,02 –50,0
Fernwärme und Fernkühlung (Gebäude)   0,03 0,03 0,0
Scope 3 (logistikbezogen) netto   28,22 24,97 –11,5
Scope 3 (logistikbezogen) ohne marktbasierte Maßnahmen   28,27 25,09 –11,2
davon Kategorie 3 Kraftstoff- und energiebezogene Aktivitäten   1,87 1,87 0,0
Kategorie 4 Eingekaufte Transportleistungen (Upstream)   26,33 23,14 –12,1
Kategorie 6 Geschäftsreisen   0,07 0,08 14,3
Reduktion durch marktbasierte Maßnahmen   –0,05 –0,12 140,0
Nachrichtlich        
Scope 2 (standortbasierte Methode)2   0,69 0,67 –2,9
Scope 3 (nicht logistikbezogen)2   5,91 5,88 –0,5
davon Kategorie 1 Erworbene Produkte und Services   3,00 2,78 –7,3
Kategorie 2 Anlagegüter   2,29 2,49 8,7
Kategorie 7 Pendelverkehr (Arbeitsweg der Beschäftigten)   0,62 0,61 –1,6
1 Zur Berechnung der THG-Emissionen werden Emissionsfaktoren der EN 16258 (Kerosin, Diesel und weitere fossile Kraftstoffe), des GLEC Framework (Kraftstoffe aus Erdgas und Biogas) und der IEA (Strom und Fernwärme) verwendet.
2 Nicht in den 2030-Zielen berücksichtigt.

Nachhaltige Technologien und Kraftstoffe nutzen

Der Fokus unserer Maßnahmen liegt unverändert vor allem auf den emissions- und verbrauchsstärksten Transportmodi, also in der Luft- und Seefracht und im Straßentransport, sowie auf dem weiteren Ausbau der Elektrifizierung der Straßenflotte in der Abholung und Zustellung. Zudem investieren wir in Technologien, um neue eigene Gebäude klimaneutral zu gestalten. In der Luft- und Seefracht sowie im Landtransport soll der Anteil nachhaltiger Kraftstoffe bis 2030 mehr als 30 % betragen, in der Abholung und Zustellung sollen 60 % E-Fahrzeuge im Einsatz sein; alle neuen eigenen Gebäude wollen wir klimaneutral gestalten.

Nachhaltige Technologien und Kraftstoffe sind häufig teurer als konventionelle Technologien oder fossile Kraftstoffe. Die hieraus resultierenden zusätzlichen Ausgaben für Dekarbonisierungsmaßnahmen sind im Berichtsjahr um 55,6 % auf 442 MIO € gestiegen. Dadurch konnten rund 1,3 MIO t CO2e (Vorjahr: 1 MIO t CO2e) reduziert werden; darin enthalten sind 127 kt CO2e durch marktbasierte Mechanismen. Der Anteil nachhaltiger Kraftstoffe stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 2,8 % (Vorjahr: 1,7 %). In der Abholung und Zustellung konnten wir den Anteil der E-Fahrzeuge im Berichtsjahr auf 37,6 % steigern; die Anzahl der E-Fahrzeuge betrug rund 35.200 (Vorjahr: 27.800). Damit sind wir unserem Ziel, bis 2030 einen Anteil von 60 % zu erreichen, ein großes Stück näher gekommen. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen lag mit 97 % deutlich über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 94 %).

ZUSÄTZLICHE AUSGABEN FÜR DEKARBONISIERUNG
MIO € 2022 2023 +/–%
Nachhaltige Kraftstoffe und Technologien 284 442 55,6
davon Nachhaltige Kraftstoffe 66 135 104,5
davon Flugkraftstoff 53 113 113,2
Elektrifizierung der Flotte 179 244 36,3
Gebäude 24 38 58,3
Weitere Maßnahmen1 15 25 66,7
1 Verlagerung auf die Schiene, Biogas-Lkws einschließlich Versorgungsinfrastruktur, Strom aus erneuerbaren Quellen.

Die Dekarbonisierung treiben wir auch durch unsere Produktgruppe GoGreen Plus voran. Wir ermöglichen unserer Kundschaft eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Transportlösungen oder für den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe. Bereits für rund zwei Drittel unserer klassischen Produktpalette bieten wir nachhaltige Alternativen an. Außerdem haben wir das DHL GoGreen Dashboard veröffentlicht: eine digitale Berichtsplattform für unsere Kundschaft zur Konsolidierung von THG-Emissionen über alle Transportmodi hinweg, mit verschiedenen Möglichkeiten zur Darstellung und Aufschlüsselung der Daten.

Ergänzend zu GoGreen Plus bieten wir unseren Kunden weiterhin Offsetting-Produkte zur Kompensation ihrer THG-Emissionen an. Dieses Offsetting wird jedoch bei der Berechnung unseres eigenen THG-Fußabdrucks (gemäß GHG Protocol) und bei der Darstellung der Realisierten Dekarbonisierungseffekte nicht emissionsmindernd berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden für das Geschäftsjahr 2022 Zertifikate in Höhe von 1,0 MIO t CO2e stillgelegt.

Unternehmensbereiche treiben Dekarbonisierung voran

Express hat weitere Lieferverträge für nachhaltige Flugkraftstoffe abschließen können. Zudem wurde die Modernisierung der Flugzeugflotte für den Einsatz auf interkontinentalen und regionalen Strecken fortgeführt und das Netz der Kooperationen mit Transportpartnern weiter ausgebaut. Außerdem wurde der Ausbau der E-Fahrzeugflotte vorangetrieben.

Global Forwarding, Freight hat weitere Partnerschaften zu Insetting mit nachhaltigem Kraftstoff abgeschlossen. Die Zertifizierung von Transportpartnern durch die Green Carrier Certification schafft Transparenz über die Nachhaltigkeit unserer Subunternehmer. Rund 1.000 Freight-Nutzer erhalten bereits Emissionsberichte; über myDHLi bieten wir den Global-Forwarding-Nutzern Berichte mit Daten für Luft- und Seefracht in Echtzeit. Damit wird unsere Kundschaft beim Erreichen der eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützt.

Supply Chain treibt die Dekarbonisierung in den Lieferketten mit einem hochmodernen, nachhaltigen Produktportfolio für CO2-neutrale Lagerhaltung, Transporte und Verpackung voran. Im Berichtsjahr wurde eine Richtlinie für nachhaltige Transporte für relevante Tochtergesellschaften eingeführt, die den effektiven Einsatz nachhaltiger Antriebsarten und Kraftstoffe unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte beschreibt. Daneben lag der Fokus auf dem weiteren Ausbau CO2-neutraler Lagerhäuser und nachhaltigem Transport. In Großbritannien wurden unsere Tankstellen in Teilen von Diesel auf HVO (Hydrotreated Vegetable Oil, hydriertes Pflanzenöl) umgestellt. In Irland wird durch Partner die Biogaserzeugung aufgebaut, um Lkw mit nachhaltig produziertem Gas betanken zu können.

eCommerce fokussiert sich weiterhin auf den Ausbau der E-Fahrzeugflotte und die verstärkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen. In den Niederlanden wird die Zustellung und Abholung auch durch die stärkere Nutzung von HVO klimafreundlich gestaltet.

Post & Paket Deutschland hat den Ausbau der E-Fahrzeugflotte fortgeführt. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen getestet, um den Transport zwischen unseren Standorten nachhaltiger zu gestalten. Hieraus wurde der Einsatz von Lkw mit Gasantrieb (nachhaltig hergestelltes komprimiertes Gas, CNG) für längere Transportstrecken als Lösung ermittelt. Zudem wurde das Angebot nachhaltiger Produkte erweitert. Der CO2e-Nachhaltigkeitsreport bietet Geschäftskunden im nationalen Warenversand zusätzliche Transparenz über ihre durch den Transport verursachten THG-Emissionen.

Energieverbrauch und -effizienz

Der Lufttransport ist der energieintensivste Transportmodus in unserem Geschäftsmodell. Mit kontinuierlichen Modernisierungsprozessen in unserer eigenen Flotte und an unseren Standorten können wir auch den Energieverbrauch positiv beeinflussen. Darum verlagern wir vermehrt Transporte auf unsere eigene, effizientere Flotte und trainieren die Piloten weiterhin in der Anwendung energieschonender Flugmanöver.

Der konzernweite Energieverbrauch (Scopes 1 und 2) stieg im Berichtsjahr auf 35.056 MIO kWh, dabei konnte die Nutzung aus erneuerbaren Quellen gegenüber dem Vorjahr um 35,1 % gesteigert werden. Der Transportsektor zählt zu den energieintensiven Sektoren, daher wird die sogenannte Energieintensität auf Basis des Konzernumsatzes ermittelt. Im Geschäftsjahr betrug der Wert 0,43 kWh pro € Umsatz (Vorjahr: 0,37 kWh pro € Umsatz).

Im Berichtsjahr konnten wir den Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen erneut steigern, dieser liegt nun bei 97 % (Vorjahr: 94 %). Überwiegend wird die Nutzung durch Zertifikate nachgewiesen. Daraus resultierende Einspareffekte in den THG-Emissionen spiegeln sich in den Scope⁠–⁠2-Emissionen (marktbasierte Methode) wider. Zusätzlich nutzen wir selbst erzeugte Elektrizität und beziehen Strom aus erneuerbaren Quellen direkt über Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements).

ENERGIEVERBRAUCH IN FLOTTEN UND GEBÄUDEN (SCOPES 1 UND 2)
MIO kWh

2022

angepasst

2023

+/–%

Energieverbrauch gesamt 34.493 35.056 1,6
Aus fossilen Quellen 32.226 31.994 –0,7
davon Lufttransport 26.648 26.853 0,8
Straßentransport (ohne E-Fahrzeuge) 4.237 3.899 –8,0
Gebäude und Anlagen 1.341 1.242 –7,4
Aus erneuerbaren Quellen1 2.267 3.062 35,1
davon Lufttransport 343 881 156,9
Straßentransport2 242 390 61,2
davon E-Fahrzeuge3 58 81 39,7
Gebäude und Anlagen 1.682 1.791 6,5
1 Darin enthalten 41 MIO kWh durch marktbasierte Maßnahmen bei Kraftstoffen.
2 Darin enthalten die gesetzliche Beimischung.
3 Europa: größtenteils regulierte Herkunftsnachweise (HKN). Nordamerika: Renewable Energy Certificates (RECs), Global: International Renewable Energy Certificates (I-RECs).

Fortschrittsbericht zur nachhaltigkeitsbezogenen Anleihe

Unsere nachhaltigkeitsbezogene Anleihe hat ein Emissionsvolumen von 500 MIO € mit einer Laufzeit bis 2033. Die Verzinsung der Anleihe ist an unser mittelfristiges Ziel geknüpft, die THG-Emissionen in den Scopes 1 und 2 um 42 % und die Scope⁠–⁠3-Emissionen um 25 % zu senken.

Für den Validierungsprozess unseres mittelfristigen Ziels durch die SBTi hatten wir den Effekt der Akquisition Hillebrand Group auf unsere logistikbezogenen THG-Emissionen in der Berechnung des Basisjahres 2021 bereits berücksichtigt. Die Akquisition wurde im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen und Hillebrand seitdem in die Konsolidierung einbezogen.

ERMITTLUNG THG-EMISSIONEN GESAMT FÜR BASISJAHR 2021
MIO t CO2e 2021
THG-Emissionen gesamt (Science-Based Target) 40,23
davon DHL Group1 39,36
Hillebrand Group2 0,87
1 Wie im Geschäftsbericht 2021 ausgewiesen.
2 Akquisition im Geschäftsjahr 2022 erfolgt und ab dem Geschäftsbericht 2022 ausgewiesen.

Die logistikbezogenen THG-Emissionen entwickeln sich erwartungsgemäß rückläufig. Dieser Trend ergibt sich vor allem aus der konjunkturellen Entwicklung und unseren Dekarbonisierungsmaßnahmen. Die THG-Emissionen in den Scopes 1 und 2 betrugen im Berichtsjahr 8,30 MIO t CO2e und 24,97 MIO t CO2e in Scope 3. Dies entspricht einem Anstieg von 10,4 % in Scopes 1 und 2 sowie einer Reduktion von 23,7 % in Scope 3 gegenüber dem Basisjahr 2021. Der Anstieg der Scope⁠–⁠1-Emissionen liegt vor allem in der Verlagerung von Transporten auf unsere eigene effiziente Flotte, während sich der Rückgang der Sendungsvolumina in den Scope⁠–⁠3-Emissionen widerspiegelt. Darüber hinaus wirken unsere Dekarbonisierungsmaßnahmen über alle Scopes.

Fortschritt gegenüber basisjahr

MIO t CO2e

1 Berechnung berücksichtigt die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe auf Basis eingekaufter Mengen und Reduktionseffekte aus marktbasierten Maßnahmen.
2 Marktbasierte Methode.
3 Berücksichtigt die Scope⁠–⁠3-Kategorien 4 Eingekaufte Transportleistungen, 3 Kraftstoff- und energiebezogene Aktivitäten und 6 Geschäftsreisen. Berechnung erfolgt auf Basis eines aktivitätsbasierten Berechnungsmodells und enthält Reduktionseffekte aus marktbasierten Maßnahmen.
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