Erläuterungen zur Bilanz

22 Immaterielle Vermögenswerte

22.1 Übersicht

 
MIO € Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte1 Erworbene Markennamen1 Erworbene Kundenstämme1 Sonstige erworbene immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte1 Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung Gesamt1
Anschaffungs- oder Herstellungskosten              
Stand 1. Januar 2022 1.313 480 43 1.600 12.418 162 16.016
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 31 70 449 99 1.350 1 2.000
Zugänge 53 0 0 77 0 139 269
Umbuchungen 67 0 0 76 0 –105 38
Abgänge –22 0 0 –105 –4 –3 –134
Währungsumrechnungsdifferenzen –3 –23 –2 13 11 0 –4
Stand 31. Dezember 2022/1. Januar 2023 1.439 527 490 1.760 13.775 194 18.185
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0 0 20 528 0 548
Zugänge 53 0 0 49 0 176 278
Umbuchungen 65 0 0 97 0 –102 60
Abgänge –333 0 0 –129 0 –4 –466
Inflationsanpassungen gemäß IAS 29 0 0 0 3 25 0 28
Währungsumrechnungsdifferenzen –2 7 0 –18 –186 0 –199
Stand 31. Dezember 2023 1.222 534 490 1.782 14.142 264 18.434
Abschreibungen              
Stand 1. Januar 2022 1.105 450 31 1.288 1.065 1 3.940
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 7 0 0 11 0 0 18
Abschreibungen 74 2 19 134 0 0 229
Wertminderungen 0 0 0 1 0 0 1
Umbuchungen 0 0 0 4 0 0 4
Abgänge –21 0 0 –86 0 0 –107
Währungsumrechnungsdifferenzen –2 –24 –1 10 –4 0 –21
Stand 31. Dezember 2022/1. Januar 2023 1.163 428 49 1.362 1.061 1 4.064
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0 0 7 0 0 7
Abschreibungen 82 5 26 140 0 0 253
Wertminderungen 0 0 0 0 0 2 2
Umbuchungen –3 0 0 3 0 0 0
Abgänge –329 0 0 –120 0 0 –449
Inflationsanpassungen gemäß IAS 29 0 0 0 2 0 0 2
Währungsumrechnungsdifferenzen –1 8 0 –14 –5 0 –12
Stand 31. Dezember 2023 912 441 75 1.380 1.056 3 3.867
Bilanzwert 31. Dezember 2023 310 93 415 402 13.086 261 14.567
Bilanzwert 31. Dezember 2022 276 99 441 398 12.714 193 14.121
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte resultiert aus den Unternehmenserwerben im Geschäftsjahr 2023 und den entsprechenden Firmenwerten und betrifft im Wesentlichen die MNG Kargo sowie die DHL Logistics, Textziffer 2.

Mit der finalen Kaufpreisallokation der Monta Group änderten sich deren Eröffnungsbilanzwerte und führten zu einem um 25 MIO € angepassten Ausweis der immateriellen Vermögenswerte. Dabei erhöhten sich zum 31. Dezember 2022 die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte um 18 MIO €, die erworbenen Markennamen um 6 MIO €, die Kundenstämme um 17 MIO €, während der Firmenwert um 16 MIO € sank, Textziffer 2 und 4.

Unter den erworbenen immateriellen Vermögenswerten werden erworbene Software, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte und Werte ausgewiesen. Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen Entwicklungskosten für selbst erstellte Software.

22.2 Firmenwertallokation auf Cash Generating Units (CGU)

Für Zwecke des jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitstests nach IAS 36 ermittelt der Konzern den erzielbaren Betrag einer CGU bzw. einer Gruppe von CGUs auf Basis eines Nutzungswerts (Value-in-Use-Konzept). Diese Berechnungen beruhen auf Prognosen von Free Cashflows, die zunächst mit einem Kapitalkostensatz nach Steuern diskontiert werden. Diskontierungszinssätze vor Steuern werden auf Basis eines iterativen Prozesses ermittelt.

FIRMENWERTALLOKATION
MIO € 31. Dez. 20221 31. Dez. 2023
Express 3.913 3.900
Global Forwarding, Freight    
Global Forwarding 5.329 5.426
Freight 280 281
Supply Chain 2.079 2.098
eCommerce 159 430
Post & Paket Deutschland 954 951
Gesamtfirmenwert 12.714 13.086
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf vom Management verabschiedeten Detailplanungen für das EBIT, Abschreibungen, Investitionen sowie der Entwicklung des Net Working Capital und berücksichtigen unternehmensinterne Erfahrungswerte sowie externe ökonomische Rahmendaten. Die zur Erreichung der Ziele zur Reduzierung der Emissionen bis 2030 vorgesehenen Ausgaben für Dekarbonisierungsmaßnahmen, um die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe und Technologien in Flotten und Gebäuden auszubauen, wurden in den Cashflow-Prognosen berücksichtigt. In den Planungen für die CGU Post & Paket Deutschland wurden basierend auf dem Gesetzentwurf Annahmen zu den Regelungen des derzeit in Überarbeitung befindlichen Postgesetzes berücksichtigt. Sollten sich Änderungen am Gesetzentwurf ergeben, ein etwaig erforderlicher Ausstieg aus der Erbringung des postalischen Universaldienstes nicht möglich sein oder das neue Gesetz nicht zeitnah verabschiedet werden, sind das wesentliche Risikofaktoren, deren Wahrscheinlichkeit aber als gering eingeschätzt wird. Methodisch umfasst die Detailplanungsphase einen dreijährigen Planungszeitraum von 2024 bis 2026. Abweichend hiervon wurde für die CGU eCommerce eine verlängerte Planungsphase von fünf Jahren angesetzt. Der Unternehmensbereich eCommerce befindet sich erst im sechsten Jahr seines Bestehens und noch nicht im eingeschwungenen Zustand. Dies ist auf relativ hohe geplante Investitionen in den nächsten drei Jahren zurückzuführen, wobei das geschätzte EBIT in diesem Zeitraum das Geschäftswachstum noch nicht widerspiegeln wird. Es wird erwartet, dass der stabile Zustand im Jahr 2028 erreicht wird. Für den Wertbeitrag ab 2027 bzw. für den Wertbeitrag nach der verlängerten Planungsphase wird die Planung ergänzt um die ewige Rente. Diese wird über eine langfristige Wachstumsrate ermittelt, die für jede CGU bzw. jede Gruppe von CGUs einzeln festgelegt wird und deren Höhe der untenstehenden Tabelle entnommen werden kann. Die angesetzten Wachstumsraten orientieren sich am langfristigen realen Wachstum der relevanten Volkswirtschaften, an den Wachstumserwartungen der einschlägigen Branchen und an den langfristigen Inflationserwartungen in jenen Ländern, in denen die jeweilige CGU bzw. die Gruppe von CGUs ihre Geschäftstätigkeit ausüben. Den Cashflow-Prognosen liegen sowohl Erfahrungen aus der Vergangenheit als auch Einflüsse aus der zukünftig erwarteten generellen Marktentwicklung zugrunde. Außerdem werden für die Prognosen das Wachstum der jeweiligen geografischen Teilmärkte und des Welthandels sowie die zunehmende Auslagerung der Logistikaktivitäten berücksichtigt. Die prognostizierte Entwicklung der Kosten für das Transportnetzwerk und Dienstleistungen hat ebenfalls einen Einfluss auf den Nutzungswert. Eine für den Impairment-Test wesentliche Planungsannahme ist zudem die EBIT-Marge in der ewigen Rente.

Der Kapitalkostensatz vor Steuern basiert auf dem Konzept der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital). Den Diskontierungszinssatz (vor Steuern) für die wesentliche CGU bzw. Gruppe von CGUs sowie die für die ewige Rente unterstellten jeweiligen Wachstumsraten zeigt folgende Tabelle:

 
  Diskontierungszinssatz Wachstumsrate
% 2022 2023 2022 2023
Express 9,7 11,8 2,0 2,0
Global Forwarding, Freight        
Global Forwarding 9,9 10,9 2,5 2,5
Freight 10,2 11,1 2,0 2,0
Supply Chain 10,0 10,0 2,5 2,5
eCommerce 10,5 10,9 1,5 1,5
Post & Paket Deutschland 10,2 10,0 0,5 0,5
 

In der Veränderung des Diskontierungszinssatzes spiegelt sich im Wesentlichen die Veränderung des allgemeinen Zinsniveaus wider.

Auf Basis dieser Annahmen und der durchgeführten Werthaltigkeitstests für die einzelnen CGU bzw. Gruppe von CGUs, denen ein Firmenwert zugeordnet wurde, wurde festgestellt, dass die erzielbaren Beträge bei sämtlichen CGU bzw. Gruppen von CGUs die entsprechenden Buchwerte der jeweiligen CGU bzw. Gruppe von CGUs übersteigen. Ein Wertminderungsbedarf für Firmenwerte wurde zum 31. Dezember 2023 für keine CGU bzw. Gruppe von CGUs festgestellt.

Im Rahmen des Impairment-Tests hat DHL Group nach den Anforderungen des IAS 36.134 für CGU bzw. Gruppen von CGUs Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen der EBIT-Marge, des Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsrate durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen bei Variation der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb angemessener Bandbreiten nicht erkennen.

23 Sachanlagen

Übersicht Sachanlagen inklusive Nutzungsrechten

 
MIO €

Grundstücke

und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

IT-, Betriebs-

und

Geschäfts-ausstattung

Flugzeuge Transport-ausstattung

Geleistete Anzahlungen

und Anlagen

im Bau

Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten              
Stand 1. Januar 2022 18.333 7.291 2.475 8.143 4.624 2.070 42.936
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen1 165 26 60 –22 91 6 326
Zugänge 2.558 296 163 1.123 799 2.654 7.593
Umbuchungen 515 638 98 490 83 –1.865 –41
Abgänge –591 –185 –263 –357 –429 –20 –1.845
Währungsumrechnungsdifferenzen –11 30 22 282 –2 39 360
Stand 31. Dezember 2022/1. Januar 2023 20.969 8.096 2.555 9.659 5.166 2.884 49.329
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen1 156 30 19 0 26 1 232
Zugänge 2.454 263 163 773 943 1.835 6.431
Umbuchungen 878 686 107 914 88 –2.725 –52
Abgänge –1.158 –292 –260 –439 –523 –48 –2.720
Inflationsanpassungen gemäß IAS 29 41 17 8 0 3 0 69
Währungsumrechnungsdifferenzen –205 –64 –36 –216 –25 –17 –563
Stand 31. Dezember 2023 23.135 8.736 2.556 10.691 5.678 1.930 52.726
Abschreibungen              
Stand 1. Januar 2022 6.854 4.175 1.816 2.952 2.236 0 18.033
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen1 22 12 34 0 32 0 100
Abschreibungen 1.742 491 241 822 604 0 3.900
Wertminderungen 27 6 4 0 9 0 46
Umbuchungen 1 –1 –3 0 0 0 –3
Zuschreibungen –18 –4 –3 0 –9 0 –34
Abgänge –447 –160 –250 –298 –377 0 –1.532
Währungsumrechnungsdifferenzen 12 20 17 78 4 0 131
Stand 31. Dezember 2022/1. Januar 2023 8.193 4.539 1.856 3.554 2.499 0 20.641
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen1 82 24 16 0 15 0 137
Abschreibungen 1.888 527 243 875 660 0 4.193
Wertminderungen 6 1 0 17 4 0 28
Umbuchungen 1 5 –7 0 1 0 0
Zuschreibungen –2 0 0 0 0 0 –2
Abgänge –678 –266 –250 –344 –468 0 –2.006
Inflationsanpassungen gemäß IAS 29 11 4 4 0 1 0 20
Währungsumrechnungsdifferenzen –95 –32 –27 –74 –15 0 –243
Stand 31. Dezember 2023 9.406 4.802 1.835 4.028 2.697 0 22.768
Bilanzwert 31. Dezember 2023 13.729 3.934 721 6.663 2.981 1.930 29.958
Bilanzwert 31. Dezember 2022 12.776 3.557 699 6.105 2.667 2.884 28.688
1 Inklusive Quotenänderung aus gemeinschaftlicher Tätigkeit.

Angaben zu den Nutzungsrechten an Vermögenswerten finden sich unter Textziffer 41.

Das Sachanlagevermögen ist sowohl investitionsbedingt als auch durch die Unternehmensakquisitionen gestiegen.

In den Zugängen zur Transportausstattung sind Mehrausgaben für die Elektrifizierung der Straßenflotte in der Abholung und Zustellung von 244 MIO € (Vorjahr: 179 MIO €) investiert worden. Die zusätzlichen Ausgaben für Investitionen in Technologien, um neue Gebäude klimaneutral zu gestalten, betragen 38 MIO € (Vorjahr: 24 MIO €).

Unter den geleisteten Anzahlungen werden nur Anzahlungen für Sachanlagen ausgewiesen, wenn im Rahmen eines schwebenden Geschäfts Vorleistungen seitens des Konzerns erbracht wurden. Sie entfallen insbesondere auf die Erneuerung der Express-Flugzeugflotte. Als Anlagen im Bau sind Sachanlagen aktiviert, für deren Herstellung bereits Kosten aus Eigen- oder Fremdleistung angefallen sind, die bis zum Bilanzstichtag aber noch nicht fertiggestellt wurden.

24 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien handelt es sich vorwiegend um vermietete Erbbaurechtgrundstücke, bebaute und unbebaute Grundstücke.

 
MIO € 2022 2023
Anschaffungs- oder Herstellungskosten    
Stand 1. Januar 71 31
Zugänge 8 0
Umbuchungen –44 –9
Abgänge –4 –2
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 –1
Stand 31. Dezember 31 19
Abschreibungen    
Stand 1. Januar 23 9
Abschreibungen 1 1
Abgänge –3 –1
Umbuchungen –12 –2
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 –1
Stand 31. Dezember 9 6
Bilanzwert 31. Dezember 22 13
davon Nutzungsrechte 9 8
 

25 Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erhöhte sich das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen um 200 MIO € auf 161 MIO €. Ursächlich hierfür waren der Ertrag aus der Übergangskonsolidierung der DHL Logistics (ehemals: Danzas AEI Emirates) in Höhe von 114 MIO € sowie der Verkaufserlös aus dem Abgang von 0,88 % der Anteile an der Global-E Online, Israel, mit 46 MIO €. In der nachfolgenden Tabelle ist dieser Betrag nicht enthalten, da die ehemalige Danzas AEI Emirates nicht mehr nach der Equity-Methode bilanziert wird.

Die Entwicklung des Konzernbuchwerts sowie ausgewählte Finanzdaten der Unternehmen, die einzeln und in Summe nicht von wesentlicher Bedeutung für den Konzern sind, zeigt die untenstehende Tabelle.

 
  Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen Gesamt
MIO € 2022 2023 2022 2023 2022 2023
Stand 1. Januar 95 70 16 6 111 76
Zugänge 7 25 0 25 7 50
Abgänge 0 –19 –4 –1 –4 –20
Wertminderungen 0 0 –7 0 –7 0
Änderungen des anteiligen Eigenkapitals            
Erfolgswirksame Änderungen –34 4 2 –3 –32 1
Gewinnausschüttungen –2 –2 0 0 –2 –2
Erfolgsneutrale Änderungen 4 –2 –1 1 3 –1
Stand 31. Dezember 70 76 6 28 76 104
Aggregierte Finanzdaten            
Ergebnis nach Ertragsteuern –34 4 2 –3 –32 1
Sonstiges Ergebnis 4 –2 –1 1 3 –1
Gesamtergebnis –30 2 1 –2 –29 0
 

Die Zugänge bei den assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen die saudi-arabische Gesellschaft ASMO Advanced Logistics Services Co. LLC mit 51 %. Da zurzeit nicht die Möglichkeit zur Bestimmung der relevanten Aktivitäten besteht, kann DHL Group keine Kontrolle über die Gesellschaft ausüben. Ein weiterer Zugang bei den assoziierten Gesellschaften ist die RailDirect LLC, Vereinigte Arabische Emirate, mit 49 % Anteilen, während der Zugang der polnischen Gesellschaft APM Solutions Sp. z o.o. mit 49 % Anteilen den Gemeinschaftsunternehmen zugeordnet wird. Die Abgänge bei den assoziierten Gesellschaften betreffen unter anderem DHL Logistics (ehemals Danzas AEI Emirates LLC), da sich mit dem Erwerb der restlichen 60 % Anteile die Einbeziehungsart geändert hat. Die Gesellschaft wird nun vollkonsolidiert, Textziffer 2. Das im Vorjahr in Höhe von 7 MIO € wertgeminderte britische Gemeinschaftsunternehmen Flexible Lifestyle Employment Company Limited wurde in ersten Halbjahr 2023 verkauft.

26 Finanzielle Vermögenswerte

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 2022 2023 20221 2023 20221 2023
Schuldinstrumente (Darlehen und Forderungen) – zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC) 256 252 1.548 578 1.804 830
Schuldinstrumente – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) 261 306 23 29 284 335
Eigenkapitalinstrumente – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) 1 1 0 0 1 1
Eigenkapitalinstrumente – erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTOCI) 65 24 0 0 65 24
Derivate mit Hedge-Accounting 68 2 23 11 91 13
Derivate ohne Hedge-Accounting (M&A) 33 25 0 0 33 25
Derivate ohne Hedge-Accounting 0 0 37 44 37 44
Leasingvermögenswerte 532 508 168 171 700 679
Finanzielle Vermögenswerte 1.216 1.118 1.799 833 3.015 1.951
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Die finanziellen Vermögenswerte verringerten sich im Wesentlichen durch die Auflösung von kurzfristigen Geldanlagen, die unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumenten ausgewiesen werden.

Die Leasingvermögenswerte betreffen im Wesentlichen Forderungen aus bestimmten eingebetteten Untermietverhältnissen, Textziffer 7.

Die Nominalwerte der ausstehenden Leasingzahlungen weisen folgende Fälligkeiten auf:

FÄLLIGKEITEN UNDISKONTIERTER LEASINGZAHLUNGEN
MIO € 2022 2023
Bis 1 Jahr 168 171
Über 1 Jahr bis 2 Jahre 159 198
Über 2 Jahre bis 3 Jahre 120 119
Über 3 Jahre bis 4 Jahre 91 91
Über 4 Jahre bis 5 Jahre 64 63
Über 5 Jahre 209 173
Summe undiskontierter Leasingzahlungen 811 815
Enthaltener Zinsanteil über die Gesamtlaufzeit –111 –136
Forderung aus Leasing 700 679
davon kurzfristig 168 171
davon langfristig 532 508
 

Angaben zu den Wertminderungen, den Ausfallrisiken, den Altersstrukturen und zur Einschränkung der Veräußerbarkeit finden sich unter Textziffer 43.

27 Sonstige Vermögenswerte

 
MIO € 20221 2023
Rechnungsabgrenzungen 1.249 1.110
Steuerforderungen 817 711
Pensionsvermögen, ausschließlich langfristig 355 154
Erstattungsfähige Anlaufkosten, ausschließlich langfristig 134 143
Abgegrenzte sonstige Erträge 170 131
Sonstige Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 110 79
Vertragsvermögenswerte 142 73
Forderungen aus Versicherungsbelangen 92 54
Forderungen an Mitarbeiter 33 35
Andere Vermögenswerte, davon langfristig: 91 (Vorjahr: 92) 586 313
Sonstige Vermögenswerte 3.688 2.803
davon kurzfristig 3.107 2.415
davon langfristig 581 388
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Die Verringerung der Rechnungsabgrenzungen entfällt im Wesentlichen auf den Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight und betrifft geringere Vorauszahlungen für Transportdienstleistungen zum Jahresende.

Die Steuerforderungen betreffen mit 533 MIO € (Vorjahr: 623 MIO €) Umsatzsteuer, mit 135 MIO € (Vorjahr: 135 MIO €) Zölle und Abgaben sowie mit 43 MIO € (Vorjahr: 59 MIO €) sonstige Steuerforderungen.

Das Pensionsvermögen ist insbesondere aufgrund von Neubewertungen in Großbritannien gesunken, Textziffer 37.

In den anderen Vermögenswerten sind zum Bilanzstichtag Buchwerte der im Rahmen der Emissionshandelssysteme in der EU und Großbritannien gehaltenen Zertifikate von 61 MIO € (Vorjahr: 56 MIO €) enthalten.

In den anderen Vermögenswerten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten.

28 Latente Steuern

AUFRISS NACH BILANZPOSTEN UND FÄLLIGKEIT
  Aktive
latente Steuern
Passive
latente Steuern
Aktive
latente Steuern
Passive latente Steuern
MIO € 2022 20221 2023 2023
Immaterielle Vermögenswerte 15 372 12 365
Sachanlagen 789 2.904 787 3.048
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 13 29 2 44
Sonstiges langfristiges Vermögen 18 70 29 47
Übriges kurzfristiges Vermögen 85 99 132 82
Rückstellungen 626 147 605 69
Finanzschulden 2.124 40 2.176 40
Übrige Verbindlichkeiten 300 21 312 21
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 806   704  
Bruttobetrag 4.776 3.682 4.759 3.716
davon kurzfristig 986 439 908 472
davon langfristig 3.790 3.243 3.851 3.244
Saldierung –3.336 –3.336 –3.306 –3.306
Bilanzansatz 1.440 346 1.453 410
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.
ENTWICKLUNG DER LATENTEN STEUERN
MIO € 20221 2023
Stand der aktiven/passiven latenten Steuern am 1. Januar 1.806 1.094
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasste Ertragsteuern –512 –134
Veränderungen von Posten im sonstigen Ergebnis –73 123
Erfolgsneutrale Zu- und Abgänge infolge von Akquisitionen –181 –2
Sonstiges (im Wesentlichen Unterschiede aus Währungsumrechnung) 54 –38
Stand der aktiven/passiven latenten Steuern am 31. Dezember 1.094 1.043
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Für voraussichtlich nicht nutzbare Verlustvorträge in Höhe von rund 1,2 MRD € (Vorjahr: 1,4 MRD €) wurden keine latenten Steuern gebildet. Davon entfallen rund 0,4 MRD € (Vorjahr: 0,6 MRD €) auf Verlustvorträge US-amerikanischer Tochtergesellschaften für State Taxes. Die Verlustvorträge, auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, verfallen nicht vor dem Jahr 2029. Des Weiteren wurden für voraussichtlich nicht nutzbare temporäre Wertdifferenzen in Höhe von rund 0,5 MRD € (Vorjahr: 0,2 MRD €) keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Für aufgelaufene Ergebnisse in- und ausländischer Tochtergesellschaften wurden in Höhe von 749 MIO € (Vorjahr: 675 MIO €) keine latenten Steuern gebildet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

29 Vorräte

 
MIO € 2022 2023
Fertige Erzeugnisse und Waren 181 498
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 490 302
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 243 257
Geleistete Anzahlungen 13 4
Vorräte 927 1.061
 

Die Erhöhung der fertigen Erzeugnisse und Waren betrifft im Wesentlichen Immobilienentwicklungsprojekte. Wertminderungen wurden in angemessenem Umfang berücksichtigt.

30 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 10.537 MIO € (Vorjahr: 12.253 MIO €). Darin enthalten sind abgegrenzte Umsätze in Höhe von 976 MIO € (Vorjahr: 1.167 MIO €). Angaben zu den Wertminderungen, den Ausfallrisiken und Altersstrukturen finden sich unter Textziffer 43.

31 Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente

 
MIO € 2022 2023
Bankguthaben 2.569 2.714
Zahlungsmitteläquivalente 1.153 868
Kassenbestand 9 9
Sonstige flüssige Mittel 59 58
Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.790 3.649
 

Von den 3.649 MIO € flüssigen Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten waren zum Bilanzstichtag 1.598 MIO € (Vorjahr: 1.956 MIO €) für den Konzern nur eingeschränkt verfügbar. Davon entfielen 1.516 MIO € (Vorjahr: 1.880 MIO €) auf Länder mit Devisenverkehrskontrollen oder anderen gesetzlichen Einschränkungen (im Wesentlichen China, Indien, Thailand und Taiwan) und 82 MIO € (Vorjahr: 76 MIO €) hauptsächlich auf Unternehmen mit nicht beherrschenden Anteilseignern.

32 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

 
  Vermögenswerte Verbindlichkeiten
MIO € 2022 2023 2022 2023
Verkauf von Flugzeugen (DHL Air Limited) – Segment Express 0 55 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0 55 0 0
 

DHL Air Limited, Großbritannien, modernisiert ihre Flugzeugflotte und beabsichtigt den Verkauf von drei Flugzeugen und mehreren Triebwerken mit einem Zeitwert von 55 MIO €. Die letztmalige Bewertung vor Umgliederung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte führte zu Wertminderungen in Höhe von 17 MIO €. Der Vollzug des Verkaufs wird im ersten Quartal 2024 erwartet.

33 Gezeichnetes Kapital und Erwerb eigener Anteile

Zum 31. Dezember 2023 hielt die KfW Bankengruppe (KfW) unverändert zum Vorjahr 20,49 % am Grundkapital der Deutsche Post AG. Im Streubesitz befanden sich 74,82 % (Vorjahr: 76,26 %) des Aktienbestandes, die restlichen 4,69 % (Vorjahr: 3,25 %) der Aktien im Besitz der Deutsche Post AG. Die KfW hält die Anteilsscheine treuhänderisch für die Bundesrepublik Deutschland.

33.1 Entwicklung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital beträgt 1.239 MIO €. Es besteht aus 1.239.059.409 auf den Namen lautenden Stückaktien (Stammaktien) mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € und ist voll eingezahlt.

ENTWICKLUNG GEZEICHNETES KAPITAL UND EIGENE ANTEILE
MIO € 2022 2023

Gezeichnetes Kapital

 

 

Stand 1. Januar 1.239 1.239
Stand 31. Dezember 1.239 1.239

Eigene Anteile

 

 

Stand 1. Januar –15 –40
Erwerb eigener Anteile –30 –24
Ausgabe/Verkauf eigener Anteile 5 6
Stand 31. Dezember –40 –58
Gesamt zum 31. Dezember 1.199 1.181
 

33.2 Genehmigtes und bedingtes Kapital

Die Satzung ist auf der Internetseite der Gesellschaft und im elektronischen Unternehmensregister abrufbar. Sie kann ferner beim Handelsregister des Amtsgerichts Bonn eingesehen werden.

GENEHMIGTES UND BEDINGTES KAPITAL ZUM 31. DEZEMBER 2023
 

Betrag

MIO €

Zweck
Genehmigtes Kapital 2021
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2021)
130 Erhöhung Grundkapital gegen Bar-/Sacheinlage
(Ermächtigung bis 5. Mai 2026)
Bedingtes Kapital 2017
(Hauptversammlung vom 28. April 2017)
75 Ausgabe von Options-/Wandlungsrechten
(Ermächtigung bis 7. Mai 2018)
Bedingtes Kapital 2018/1
(Hauptversammlung vom 24. April 2018)
12 Ausgabe von Bezugsrechten an Führungskräfte
(Ermächtigung bis 8. Oktober 2020)
Bedingtes Kapital 2020/1
(Hauptversammlung vom 27. August 2020)
12 Ausgabe von Bezugsrechten an Führungskräfte
(Ermächtigung bis 26. August 2023)
Bedingtes Kapital 2022/1
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2022)
20 Ausgabe von Bezugsrechten an Führungskräfte
(Ermächtigung bis 5. Mai 2027)
Bedingtes Kapital 2022/2
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2022)
40 Ausgabe von Options-/Wandlungsrechten
(Ermächtigung bis 5. Mai 2027)

Genehmigtes Kapital 2021

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 5. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 130 MIO € durch Ausgabe von bis zu 130 MIO auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen ausgeübt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf Aktien in den, in der Ermächtigung geregelten Fällen auszuschließen. Von der Ermächtigung wurde im Geschäftsjahr kein Gebrauch gemacht.

Bedingtes Kapital 2017

Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Ausgabe von Options-, Wandel- und oder Gewinnschuldverschreibungen sowie Genussrechten unter Einschluss von Kombinationen dieser Instrumente im Gesamtnennbetrag von bis zu 1,5 MRD € und der Gewährung von Options- oder Wandlungsrechten auf bis zu 75 MIO Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 75 MIO €. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Die Ermächtigung ist im Dezember 2017 durch die Begebung der Wandelanleihe 2017/2025 im Gesamtnennbetrag von 1 MRD € teilweise in Anspruch genommen worden. Das Grundkapital ist um bis zu 75 MIO € bedingt erhöht. Eine Inanspruchnahme erfolgte im Geschäftsjahr 2023 nicht.

Bedingtes Kapital 2018/1

Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten (Performance Share Units) an ausgewählte Führungskräfte des Konzerns. Das Grundkapital ist um bis zu 12 MIO € durch die Ausgabe von bis zu 12 MIO auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Eine Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals erfolgte im Geschäftsjahr 2023 nicht.

Bedingtes Kapital 2020/1

Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten (Performance Share Units) an ausgewählte Führungskräfte des Konzerns. Das Grundkapital ist um bis zu 12 MIO € durch die Ausgabe von bis zu 12 MIO auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Eine Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals erfolgte im Geschäftsjahr 2023 nicht.

Bedingtes Kapital 2022/1

Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten (Performance Share Units) an ausgewählte Führungskräfte des Konzerns. Das Grundkapital ist um bis zu 20 MIO € durch die Ausgabe von bis zu 20 MIO auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Eine Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals erfolgte im Geschäftsjahr 2023 nicht.

Bedingtes Kapital 2022/2

Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Ausgabe von Options-, Wandel- und oder Gewinnschuldverschreibungen sowie Genussrechten unter Einschluss von Kombinationen dieser Instrumente im Gesamtnennbetrag von bis zu 2 MRD € und der Gewährung von Options- oder Wandlungsrechten auf bis zu 40 MIO Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 40 MIO €. Das Grundkapital ist um bis zu 40 MIO € bedingt erhöht. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Eine Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals erfolgte im Geschäftsjahr 2023 nicht.

33.3 Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Gesellschaft ist mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 4. Mai 2023 ermächtigt, bis zum 3. Mai 2028 eigene Aktien in einem Umfang von bis zu 10 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck ausüben kann, insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Ziele. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, eigene Aktien in einem Umfang von bis zu 5 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben. Die bisherige Beschlussfassung vom 6. Mai 2021 und die bis zum 5. Mai 2026 befristete Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wurde für die Zeit ab Wirksamwerden der neuen Ermächtigung aufgehoben.

Aktienrückkaufprogramm

Der Vorstand der Deutsche Post AG hatte im Februar 2022 zunächst beschlossen, ein Aktienrückkaufprogramm im Hinblick auf Aktien der Deutsche Post AG in einer Größenordnung von bis zu 50 MIO Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 2 MRD € durchzuführen. Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der Deutsche Post AG beschlossen, die Anzahl der zurück zu erwerbenden Aktien auf bis zu 105 MIO Aktien und den Gesamtkaufpreis auf bis zu 3 MRD € zu erhöhen. Die zurückgekauften Aktien werden entweder eingezogen, für die Bedienung von langfristigen Vergütungsprogrammen für Führungskräfte und etwaigen zukünftigen Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder für die Erfüllung möglicher Verpflichtungen aufgrund der Ausübung von Rechten aus der Wandelschuldverschreibung 2017/2025 genutzt. Der Rückkauf endet spätestens im Dezember 2024. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Tranchen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Bisherige Tranchen des Aktienrückkaufprogramms 2022
 

Gesamtvolumen

MIO €

Maximallaufzeit

Rückkauf

Stück

Rückkaufvolumen
(ohne Transaktionskosten)

MIO €

Durchschnittskurs je Aktie

           
Tranche I 800 8. April 2022 bis 7. November 2022 21.931.589 790 36,00
Tranche II 500 9. November 2022 bis 31. März 2023 12.870.144 500 38,85
Tranche III 500 26. Juni 2023 bis 29. September 2023 11.664.906 500 42,86
Tranche IV 600 13. November 2023 bis 19. April 2024 3.531.8371 150 42,44
1 Bis zum 31. Dezember 2023.

Weiterhin wurden im Geschäftsjahr 2023 zur Bedienung der Tranche 2022 und der Matching-Share-Ansprüche aus der Tranche 2018 1,5 MIO eigene Anteile für 62 MIO € Anschaffungskosten und zu einem Durchschnittskurs je Aktie von 41,30 € erworben und an die Führungskräfte ausgegeben.

Für die Bedienung der PSP-Tranche 2019 wurden 3,1 MIO Aktien und für die Bedienung der Ansprüche aus dem Employee Share Plan 0,4 MIO Aktien an die entsprechenden Führungskräfte ausgegeben.

Am 31. Dezember 2023 hielt die Deutsche Post AG 58.079.379 eigene Aktien (Vorjahr: 40.320.726).

33.4 Angaben zum unternehmerischen Kapital

Im Geschäftsjahr 2023 lag die Eigenkapitalquote (gesamtes Eigenkapital geteilt durch die Bilanzsumme) bei 34,3 % (Vorjahr: 34,6 %). Die Kontrolle des unternehmerischen Kapitals erfolgt über die Net Gearing Ratio, die definiert ist als Nettofinanzverschuldung dividiert durch das Gesamtkapital, wobei dies der Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzverschuldung entspricht.

UNTERNEHMERISCHES KAPITAL
MIO € 20221 2023
Finanzschulden 22.166 22.718
Abzüglich operativer Finanzschulden2 –1.064 –939
Abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte –1.799 –833
Zuzüglich operativer kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte3 444 469
Abzüglich langfristiger derivativer Finanzinstrumente –101 –27
Abzüglich flüssiger Mittel und Zahlungsmitteläquivalente –3.790 –3.649
Nettofinanzverschuldung 15.856 17.739
Zuzüglich gesamtes Eigenkapital 23.718 22.890
Gesamtkapital 39.574 40.629
Net Gearing Ratio (%) 40,1 43,7
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.
2 Betrifft zum Beispiel Verbindlichkeiten aus Überzahlungen.
3 Betrifft zum Beispiel Forderungen aus Nachnahmen, Debitorische Kreditoren, Forderungen aus Schadenersatz.

34 Rücklagen

34.1 Kapitalrücklage

Die Veränderung der Kapitalrücklage betrifft im Wesentlichen die Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen durch folgende Sachverhalte:

 
MIO € 2022 2023
Stand 1. Januar 3.533 3.543
Veränderung durch Share Matching Scheme 8 31
Veränderung durch Performance Share Plan 3 4
Veränderung durch Employee Share Plan –1 1
Stand 31. Dezember 3.543 3.579
 

34.2 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen neben den Veränderungen durch Dividendenzahlungen, den Veränderungen durch Neubewertungen der Nettopensionsrückstellungen sowie der Einstellung des Konzernjahresergebnisses auch die Änderungen durch Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen, die im Folgenden näher erläutert werden:

KAPITALERHÖHUNG UND -HERABSETZUNG
MIO € 2022 2023
Verpflichtung Aktienrückkauf 2022 Tranche II/Auflösung –275 275
Veränderung durch Share Matching Scheme 39 22
Veränderung durch Performance Share Plan 23 21
Veränderung durch Employee Share Plan 16 14
Verpflichtung Aktienrückkauf 2022/2024 Tranche IV 0 –450
Aktienrückkauf 2022/2024 –987 –903
Sonstiges –11 1
Gesamt –1.195 –1.020
 

Die vierte Tranche des Aktienrückkaufprogramms mit einem Gesamtvolumen von bis zu 600 MIO € begann am 13. November 2023 und wird bis zum 19. April 2024 auf Basis einer unwiderruflichen Vereinbarung durch einen unabhängigen Finanzdienstleister durchgeführt. Die sich daraus ergebende Verpflichtung wurde zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in voller Höhe zu Lasten der Gewinnrücklagen als finanzielle Verbindlichkeit erfasst und um die bis zum 31. Dezember 2023 getätigten Rückkäufe vermindert. Die Verpflichtung der noch zu tätigenden Aktienkäufe nach dem 31. Dezember 2023 ist in Höhe von 450 MIO € berücksichtigt.

35 Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnendes Eigenkapital

Das den Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnende Eigenkapital im Geschäftsjahr 2023 beträgt 22.477 MIO € (Vorjahr: 23.236 MIO €).

Ausschüttungen

Für Ausschüttungen an die Aktionäre der Deutsche Post AG ist der Bilanzgewinn der Deutsche Post AG in Höhe von 9.216 MIO € nach deutschem Handelsrecht maßgeblich. Der Vorstand schlägt die Ausschüttung einer Dividende von 1,85 € je dividendenberechtigte Stückaktie (Vorjahr vorgeschlagen und ausgeschüttet: 1,85 €) vor. Dies entspricht einer Gesamtausschüttung von 2.170 MIO €. Darüber hinaus wird vorgeschlagen aus dem Bilanzgewinn 1.000 MIO € in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Der nach Abzug der geplanten Dividendensumme und der Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen verbleibende Betrag von 6.046 MIO € soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die endgültige Dividendensumme hängt von der Anzahl der dividendenberechtigten Stückaktien zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns am Tag der Hauptversammlung ab.

AUSSCHÜTTUNG
 

Summe

MIO €

Dividende je Aktie

Im Geschäftsjahr 2023 für das Jahr 2022 2.205 1,85
Im Geschäftsjahr 2022 für das Jahr 2021 2.205 1,80
 

36 Nicht beherrschende Anteile

Dieser Bilanzposten beinhaltet Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital aus der Kapitalkonsolidierung sowie die ihnen zustehenden Gewinne und Verluste. Die folgende Tabelle zeigt die Unternehmen, die die nicht beherrschenden Anteile betreffen:

 
MIO € 20221 2023
DHL Sinotrans International Air Courier Ltd., China 302 236
Blue Dart Express Limited, Indien 34 38
PT. Birotika Semesta, Indonesien 27 32
DHL Aero Expreso S.A., Panama 28 30
Monta Group, Niederlande 17 17
DHL Global Forwarding (Vietnam) Corp., Vietnam 23 16
Andere Unternehmen 51 44
Nicht beherrschende Anteile 482 413
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Folgende zwei Gesellschaften verfügen über wesentliche nicht beherrschende Anteile: DHL Sinotrans International Air Courier Ltd. (Sinotrans), China, erbringt nationale und internationale Express- und Transportdienstleistungen und ist dem Segment Express zugeordnet. An dieser Gesellschaft ist DHL Group mit 50 % Kapitalanteil beteiligt. An der dem Segment eCommerce zugeordneten Blue Dart Express Limited (Blue Dart), Indien, ist die Deutsche Post AG mit 75 % Kapitalanteil beteiligt. Blue Dart ist im Bereich der Kurierdienstleistungen tätig.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die aggregierten Finanzdaten von Sinotrans und Blue Dart:

FINANZDATEN WESENTLICHER NICHT BEHERRSCHENDER ANTEILE
  Sinotrans Blue Dart
MIO € 2022 2023 2022 2023
Bilanz        
AKTIVA        
Langfristige Vermögenswerte 178 162 124 144
Kurzfristige Vermögenswerte 826 761 153 157
AKTIVA gesamt 1.004 923 277 301
PASSIVA        
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 57 46 22 26
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 343 406 100 104
PASSIVA gesamt 400 452 122 130
Nettovermögen 604 471 155 171
Nicht beherrschende Anteile 302 236 34 38
Gewinn-und-Verlust-Rechnung        
Umsatzerlöse 2.867 2.851 619 576
Ergebnis vor Ertragsteuern 713 533 78 41
Ertragsteuern 180 137 16 11
Ergebnis nach Ertragsteuern 533 396 62 30
Sonstiges Ergebnis 0 –38 –7 –7
Gesamtergebnis 533 358 55 23
davon entfielen auf nicht beherrschende Anteile 267 179 14 6
An nicht beherrschende Anteile ausgeschüttete Dividende 309 245 4 2
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernjahresergebnis 267 198 15 8
Kapitalflussrechnung        
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit 500 437 53 50
Mittelab-/-zufluss aus Investitionstätigkeit –17 –16 –14 –27
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit –642 –515 –37 –24
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel –159 –94 2 –1
Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1. Januar 711 550 15 17
Einfluss von Wechselkursänderungen auf flüssige Mittel –2 –35 0 0
Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31. Dezember 550 421 17 16
 

Das auf die nicht beherrschenden Anteile entfallende sonstige Ergebnis betrifft im Wesentlichen die Währungsumrechnungs-rücklage. Die Entwicklung wird in der folgenden Tabelle gezeigt:

 
MIO € 2022 2023
Stand 1. Januar 8 7
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen 0 –1
Gesamtergebnis    
Veränderungen aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten –1 –26
Veränderungen aus realisierten Gewinnen und Verlusten 0 0
Währungsumrechnungsrücklage zum 31. Dezember 7 –20
 

37 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die gewichtigsten leistungsorientierten Altersversorgungspläne des Konzerns bestehen in Deutschland und Großbritannien. Sonstige leistungsorientierte Altersversorgungspläne des Konzerns befinden sich in unterschiedlichen Ausprägungen in den Niederlanden, der Schweiz, den USA und einer Vielzahl von weiteren Ländern. Es gibt spezifische Risiken und Maßnahmen zu deren Begrenzung im Zusammenhang mit diesen Plänen.

37.1 Merkmale der Pläne

Deutschland

In Deutschland gibt es bei der Deutsche Post AG eine tarifvertraglich vereinbarte betriebliche Altersversorgung, die offen ist für neue Arbeitnehmer. Dabei werden jährlich in Abhängigkeit von Wochenarbeitszeit und Entgeltgruppe für jeden Arbeitnehmer Versorgungsbausteine gebildet und einem individuellen Versorgungskonto gutgeschrieben. Neu zugeteilte Bausteine enthalten jeweils eine Erhöhung um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Mit Eintritt in die gesetzliche Rente kann der Arbeitnehmer wählen, ob er eine Einmal-/Ratenzahlung oder eine entsprechende lebenslange Monatsrente mit einer jährlichen Dynamik von 1 % erhalten möchte. Der weitaus größere Teil der Verpflichtungen der Deutsche Post AG betrifft Besitzstände von Arbeitnehmern aus einer Vorgängervereinbarung sowie Altzusagen von Ausgeschiedenen und Betriebsrentnern. Darüber hinaus gibt es Altersversorgungsregelungen für Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene und für bestimmte Mitarbeitergruppen insbesondere im Rahmen von Entgeltumwandlung. Zu den Altersversorgungsregelungen für den Vorstand siehe Textziffer 47.2.

Für die externe Finanzierung der entsprechenden Pensionsverpflichtungen der Deutsche Post AG besteht in erster Linie eine eigene Treuhandeinrichtung, in die auch ein Pensionsfonds eingebunden ist. Die Dotierung erfolgt bei der Treuhandeinrichtung fallweise im Einklang mit der Finanzstrategie des Konzerns, während beim Pensionsfonds die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Dotierungsanforderungen grundsätzlich ohne zusätzliche Arbeitgeberbeiträge realisiert werden kann. Ein Teil des Planvermögens besteht aus Immobilien, die langfristig an den Konzern vermietet werden. Für einen Teil der Altzusagen wird daneben eine gemeinschaftliche Pensionskasse der Postnachfolgeunternehmen, die Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP), genutzt.

Bei den Tochtergesellschaften in Deutschland gibt es vereinzelte leistungsorientierte Altersversorgungspläne, die im Zusammenhang mit Akquisitionen und Betriebsübergängen erworben wurden und nicht für Neueintritte offen sind. Für zwei Tochtergesellschaften bestehen Treuhandvereinbarungen zur externen Finanzierung.

Großbritannien

In Großbritannien sind die leistungsorientierten Altersversorgungsregelungen des Konzerns für Neueintritte und für weitere Dienstzeitzuwächse geschlossen.

Die leistungsorientierten Altersversorgungsregelungen des Konzerns in Großbritannien sind im Wesentlichen in einen einzigen sogenannten Group Plan mit verschiedenen Sektionen für die teilnehmenden Unternehmensbereiche integriert worden. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen über einen so genannten Group Trust. Die Höhe von Arbeitgeber-Defizitbeiträgen ist in so genannten Funding Valuations mit dem Treuhänder auszuhandeln; diese finden alle drei Jahre statt, zuletzt im Jahr 2021. Es fallen keine normalen Beiträge an, da die Regelungen geschlossen sind.

Sonstige

In den Niederlanden nehmen aufgrund verpflichtender tarifvertraglicher Vereinbarungen diejenigen Beschäftigten, die nicht von einem Branchenplan erfasst werden, an einem eigenen leistungsorientierten Altersversorgungsplan teil. Dieser sammelt jährliche Zuwächse an, wobei eine Kappung des anrechenbaren Gehalts berücksichtigt wird. Er sieht monatliche Rentenzahlungen vor, deren Dynamisierung sich einerseits an der Inflation und andererseits an den hierfür zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln orientiert. In der Schweiz erhalten die Beschäftigten aufgrund gesetzlicher Vorschriften eine betriebliche Altersversorgung, die sich nach den eingezahlten Beiträgen, einer jährlich festgelegten Verzinsung, bestimmten Verrentungsfaktoren und eventuell festgelegten Rentendynamisierungen bemisst. Für bestimmte höhere Vergütungsbestandteile gibt es einen separaten Plan, der Kapitalzahlungen anstatt Altersrenten vorsieht. In den USA sind die eigenen leistungsorientierten Altersversorgungspläne für Neueintritte geschlossen und die erreichten Anwartschaften eingefroren.

Für die Finanzierung der eigenen leistungsorientierten Altersversorgungspläne in diesen drei Ländern nutzen die Konzerngesellschaften hauptsächlich jeweilige gemeinsame Einrichtungen. In den Niederlanden und der Schweiz beteiligen sich neben dem Arbeitgeber auch die Arbeitnehmer an der Finanzierung. In den USA fallen insofern aktuell keine regelmäßig wiederkehrenden Beiträge an – mit Ausnahme einiger begrenzter Arbeitgeber-Defizitbeiträge, die im Berichtsjahr wieder aufgenommen wurden.

37.2 Finanzielle Entwicklung der Pläne und Ermittlung der Bilanzposten

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen, der Zeitwert des Planvermögens und die Nettopensionsrückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

 
 

Barwert der

leistungs-

orientierten

Verpflichtungen

Zeitwert des

Planvermögens

Auswirkung von

Vermögens-

obergrenzen

Nettopensions-

rückstellungen

MIO € 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023
Stand 1. Januar 18.503 13.451 14.785 11.977 46 107 3.764 1.581
Laufender Dienstzeitaufwand, ohne Arbeitnehmerbeiträge 251 169 0 0 0 0 251 169
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand –13 –14 0 0 0 0 –13 –14
Andere Verwaltungskosten nach IAS 19.130 0 0 –11 –12 0 0 11 12
Dienstzeitaufwand1 238 155 –11 –12 0 0 249 167
Zinsaufwand auf die leistungsorientierten Verpflichtungen 301 561 0 0 0 0 301 561
Zinsertrag auf das Planvermögen 0 0 241 505 0 0 –241 –505
Zinsen auf die Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 0 0 0 0 2 0 2
Nettozinsaufwand 301 561 241 505 0 2 60 58
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasste Aufwendungen und Erträge 539 716 230 493 0 2 309 225
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – Änderung demografischer Annahmen 43 –72 0 0 0 0 43 –72
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – Änderung finanzieller Annahmen –4.752 725 0 0 0 0 –4.752 725
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – erfahrungsbedingte Anpassungen 110 44 0 0 0 0 110 44
Ertrag aus Planvermögen unter Ausschluss des Zinsertrags 0 0 –2.304 –95 0 0 2.304 95
Veränderungen in der Auswirkung von Vermögensobergrenzen unter Ausschluss der Zinsen 0 0 0 0 59 8 59 8
In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertungen –4.599 697 –2.304 –95 59 8 –2.236 800
Arbeitgeberbeiträge 0 0 90 70 0 0 –90 –70
Arbeitnehmerbeiträge 30 28 30 30 0 0 0 –2
Leistungszahlungen –741 –764 –568 –579 0 0 –173 –185
Planabgeltungszahlungen –15 0 –14 0 0 0 –1 0
Transfers 0 13 3 0 0 0 –3 13
Akquisitionen/Desinvestitionen –2 13 –6 0 0 0 4 13
Währungseffekte –264 86 –269 103 2 7 7 –10
Stand 31. Dezember 13.451 14.240 11.977 11.999 107 124 1.581 2.365
                 
1 Inklusive anderer Verwaltungskosten nach IAS 19.130 aus Planvermögen.

Im Berichtsjahr ließen die Neubewertungen die Nettopensionsrückstellungen steigen. In Bezug auf die Nettopensionsrückstellungen werden im Jahr 2024 insgesamt Zahlungen in Höhe von 304 MIO € erwartet. Hiervon entfallen 233 MIO € auf direkte erwartete Leistungszahlungen des Unternehmens und 71 MIO € auf erwartete Arbeitgeberbeiträge an Pensionsfondseinrichtungen.

Die Gliederung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen, des Zeitwerts des Planvermögens und der Nettopensionsrückstellungen sowie die Ermittlung der Bilanzposten stellen sich wie folgt dar:

 
MIO € Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2023        
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 7.736 3.822 2.682 14.240
Zeitwert des Planvermögens –5.655 –3.958 –2.386 –11.999
Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 35 89 124
Nettopensionsrückstellungen 2.081 –101 385 2.365
Getrennter Ansatz        
Pensionsvermögen 0 121 33 154
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.081 20 418 2.519
31. Dezember 2022        
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 7.254 3.735 2.462 13.451
Zeitwert des Planvermögens –5.665 –4.054 –2.258 –11.977
Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 0 107 107
Nettopensionsrückstellungen 1.589 –319 311 1.581
Getrennter Ansatz        
Pensionsvermögen 0 319 36 355
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.589 0 347 1.936
 

Im Bereich Sonstige betragen die Anteile der Niederlande, der Schweiz und der USA am entsprechenden Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 46 %, 19 % bzw. 8 % (Vorjahr: 47 %, 19 % bzw. 9 %).

In Deutschland gab es im Konzern ferner separat unter den finanziellen Vermögenswerten anzusetzende Erstattungsansprüche gegenüber ehemaligen Konzerngesellschaften in Höhe von 9 MIO € (Vorjahr: 10 MIO €). Die entsprechenden Leistungszahlungen werden direkt von den ehemaligen Konzerngesellschaften übernommen.

37.3 Zusätzliche Informationen zum Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen

Bei den finanziellen Annahmen handelt es sich im Wesentlichen um folgende Daten:

 
% Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2023        
Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen) 3,30 4,60 3,31 3,65
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate 3,00 n.a. 2,70 2,93
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate 2,25 2,90 1,75 2,49
31. Dezember 2022        
Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen) 4,00 4,90 3,89 4,23
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate 3,00 n.a. 2,74 2,94
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate 2,25 3,00 2,36 2,76
 

Der Abzinsungssatz für die leistungsorientierten Verpflichtungen in der Eurozone und in Großbritannien wurde unter Berücksichtigung der Bestandszusammensetzung bzw. der Duration jeweils aus einer Zinsstrukturkurve, die sich aus Renditen von Unternehmensanleihen mit AA-Rating ergibt, abgeleitet. Für die übrigen Länder wurde, sofern ein ausreichend liquider Markt für Unternehmensanleihen mit AA-Rating (oder teilweise AA- und AAA-Rating) vorhanden war, der Abzinsungssatz für die leistungsorientierten Verpflichtungen in ähnlicher Weise bestimmt. Für Länder, die nicht über einen ausreichend liquiden Markt für solche Unternehmensanleihen verfügen, wurden stattdessen die Renditen von Staatsanleihen zugrunde gelegt.

Bei der jährlichen Rentensteigerung für Deutschland sind neben den gezeigten Annahmen insbesondere fest vereinbarte Sätze zu berücksichtigen. Der effektive gewichtete Durchschnitt beträgt daher ca. 1,00 % (Vorjahr: 1,00 %).

Die wichtigsten demografischen Annahmen beziehen sich auf die Lebenserwartung bzw. Sterblichkeit. Bei den deutschen Konzernunternehmen basieren sie auf den HEUBECK-RICHTTAFELN 2018 G. Für die britischen Pensionspläne wurde die Lebenserwartung hauptsächlich auf die S3NMA_H/S3PFA_H-Tafeln der Continuous Mortality Investigation (CMI) des Institute and Faculty of Actuaries mit Anpassung zur Berücksichtigung der planspezifischen Sterblichkeit gemäß der letzten Funding Valuation gestützt. Zukünftige Sterblichkeitsverbesserungen wurden basierend auf dem aktuellen so genannten CMI Projections Model und einer aktualisierten langfristigen Trendannahme berücksichtigt. In den sonstigen Ländern wurden jeweils aktuell übliche landesspezifische Sterbetafeln verwendet.

Bei Änderung einer der wesentlichen finanziellen Annahmen würde sich der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen wie folgt verändern:

 
  Änderung der Annahme
%-Punkt
Änderung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen %
    Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2023          

Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen)

1,00

–1,00

–10,43

12,94

–10,50

12,75

–12,91

16,65

–10,90

13,58

           
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate

0,50

–0,50

0,09

–0,09

0

0

0,93

–0,85

0,22

–0,21

           
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate

0,50

–0,50

0,28

–0,26

4,17

–4,08

6,11

–4,58

2,41

–2,09

           
31. Dezember 2022          
Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen)

1,00

–1,00

–8,36

10,64

–10,99

13,48

–12,95

16,72

–9,93

12,54

           
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate

0,50

–0,50

0,10

–0,08

n.a.

n.a.

0,91

–0,82

0,22

–0,19

           
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate

0,50

–0,50

0,29

–0,25

4,20

–4,05

6,11

–4,67

2,43

–2,11

           
 

Es handelt sich hierbei um effektive gewichtete Veränderungen des jeweiligen Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen, zum Beispiel unter Berücksichtigung der weitgehenden Festschreibungen bei der Rentensteigerung für Deutschland.

Eine Verlängerung der Lebenserwartung um ein Jahr, bezogen auf einen 65-jährigen Begünstigten, würde den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen in Deutschland um 4,16 % (Vorjahr: 3,95 %) und in Großbritannien um 2,31 % (Vorjahr: 3,19 %) erhöhen. Bezüglich der sonstigen Länder würde die entsprechende Erhöhung bei 2,78 % (Vorjahr: 2,75 %) liegen und insgesamt bei 3,41 % (Vorjahr: 3,52 %).

Zur Bestimmung der Sensitivitätsangaben wurden die Barwerte mit demselben Verfahren berechnet, das zur Berechnung der Barwerte am Bilanzstichtag verwendet wurde. Die Darstellung berücksichtigt nicht die Interdependenzen der Annahmen, sondern unterstellt, dass sich die Annahmen jeweils einzeln ändern. In der Praxis wäre dies unüblich, da die Annahmen oft korrelieren.

Die gewichtete durchschnittliche Duration der leistungsorientierten Verpflichtungen des Konzerns betrug am 31. Dezember 2023 in Deutschland 12,0 Jahre (Vorjahr: 9,8 Jahre) und in Großbritannien 12,1 Jahre (Vorjahr: 13,0 Jahre). In den sonstigen Ländern lag sie bei 15,1 Jahren (Vorjahr: 16,1 Jahre) und insgesamt bei 12,6 Jahren (Vorjahr: 11,8 Jahre).

Vom Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen entfielen insgesamt 30,3 % (Vorjahr: 29,2 %) auf aktive Anwärter, 19,5 % (Vorjahr: 19,3 %) auf ausgeschiedene Anwärter und 50,2 % (Vorjahr: 51,5 %) auf Leistungsempfänger.

37.4 Zusätzliche Informationen zum Zeitwert des Planvermögens

Der Zeitwert des Planvermögens lässt sich wie folgt aufgliedern:

 
MIO € Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2023        
Aktien 1.015 78 779 1.872
Renten 1.687 3.071 1.002 5.760
Immobilien 1.746 246 341 2.333
Alternatives1 479 215 54 748
Versicherungen 501 0 139 640
Bargeld 218 67 20 305
Andere 9 281 51 341
Zeitwert des Planvermögens 5.655 3.958 2.386 11.999
31. Dezember 2022        
Aktien 426 57 636 1.119
Renten 855 3.053 1.018 4.926
Immobilien 1.821 272 329 2.422
Alternatives1 481 255 50 786
Versicherungen 510 0 132 642
Bargeld 1.552 83 40 1.675
Andere 20 334 53 407
Zeitwert des Planvermögens 5.665 4.054 2.258 11.977
1 Beinhaltet überwiegend sogenannte „Absolute-Return-Produkte“ und „Private-Equity-Investments“.

Für ca. 60 % der gesamten Planvermögenszeitwerte (Vorjahr: 58 %) bestehen Marktpreisnotierungen in einem aktiven Markt. Die restlichen Werte ohne solche Marktpreisnotierungen verteilen sich auf die Immobilien mit 17 % (Vorjahr: 18 %), Renten mit 12 % (Vorjahr: 12 %), Versicherungen mit 5 % (Vorjahr: 6 %), Alternatives mit 3 % (Vorjahr: 3 %) und Andere mit 3 % (Vorjahr: 3 %). Die Investitionen auf den aktiven Märkten erfolgen überwiegend global diversifiziert mit gewissen landesspezifischen Schwerpunkten.

Immobilien des Planvermögens in Deutschland mit einem Zeitwert von 1.615 MIO € (Vorjahr: 1.689 MIO €) werden durch den Konzern selbst genutzt.

Im Vorjahr führten Sicherungsmaßnahmen zu einer Reduktion der Aktien- und Rentenquote sowie zu einer Erhöhung der Bargeldquote insbesondere in Deutschland. Im Berichtsjahr wurde insbesondere in Deutschland die Kapitalanlage des Planvermögens in Hinblick auf das veränderte Kapitalmarktumfeld neu ausgerichtet und die Bargeldquote wieder deutlich reduziert.

In Deutschland, Großbritannien und zum Beispiel auch in den Niederlanden, der Schweiz und den USA werden zwecks Abstimmung der Aktiv- und Passivseite in regelmäßigen Abständen Asset-Liability-Studien durchgeführt, und die strategische Vermögensallokation für das Planvermögen wird entsprechend angepasst. Die Festlegung der strategischen Vermögensallokation für die jeweiligen Pläne basiert im Wesentlichen auf der Struktur der zu Grunde liegenden Verpflichtungen. Dabei werden in den einzelnen Ländern z.T. unterschiedliche Strategien verfolgt. Zu diesen Strategien gehören u.a. eine umfassende Absicherung von Verpflichtungen (Liability Driven Investment) oder die Absicherung von zukünftigen Cashflows (Cashflow-Driven Investment). Gemein ist den Strategien, dass sie unter Berücksichtigung des jeweiligen regulatorischen Rahmens und unter Berücksichtigung von Ertragserwartungen sowie der Risikotragfähigkeit des Unternehmens festgelegt werden. Aufgrund der planbezogenen Ableitung der Kapitalanlagestrategien unter Berücksichtigung der spezifischen Rahmenbedingungen resultieren deutlich unterschiedliche Ausrichtungen bei der Vermögensanlage.

Bei der Verwaltung des Pensionsvermögens werden ESG-Kriterien insbesondere unter dem Aspekt des Risikomanagements und damit bei der langfristigen Ausrichtung der Kapitalanlagestrategie berücksichtigt.

37.5 Risiken

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Altersversorgungsplänen gibt es spezifische Risiken. Dadurch kann sich eine (negative oder positive) Veränderung des Eigenkapitals von DHL Group über das sonstige Ergebnis ergeben, deren Bedeutung insgesamt als mittel bis hoch eingestuft wird. Dagegen wird den kurzfristigen Folgeauswirkungen hinsichtlich Personalaufwand und Finanzergebnis eine niedrige Bedeutung beigemessen. Die Möglichkeiten zur Risikobegrenzung werden in Abhängigkeit von den planspezifischen Gegebenheiten genutzt.

Zinsrisiko

Ein Absinken (Ansteigen) des entsprechenden Abzinsungssatzes führt zu einer Erhöhung (Verminderung) des Barwerts der Gesamtverpflichtung und wird grundsätzlich von einer Erhöhung (Verminderung) des Zeitwerts der Renteninstrumente des Planvermögens begleitet. Weitere Absicherungen werden zum Teil durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vorgenommen.

Inflationsrisiko

Pensionsverpflichtungen können, insbesondere bei Endgehaltsbezogenheit oder aufgrund von in der Rentenauszahlungsphase vorzunehmenden Dynamisierungen, indirekt oder direkt an die Entwicklung der Inflation gekoppelt sein. Dem Risiko ansteigender Inflationsraten bezüglich des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen ist dadurch begegnet worden, dass zum Beispiel für Deutschland auf ein Versorgungsbausteinsystem umgestellt worden ist und in Großbritannien die leistungsorientierten Regelungen geschlossen worden sind. Außerdem sind Dynamisierungen festgeschrieben bzw. teilweise begrenzt und/oder Kapitalzahlungen vorgesehen worden. Darüber hinaus besteht eine positive Korrelation mit den Zinsen.

Investitionsrisiko

Die Kapitalanlage ist grundsätzlich mit vielfältigen Risiken behaftet, insbesondere kann sie Marktpreisschwankungen ausgesetzt sein. Eine Steuerung wird vornehmlich durch breite Streuung und durch Einsatz von Absicherungsinstrumenten vorgenommen.

Langlebigkeitsrisiko

Ein Langlebigkeitsrisiko kann sich aufgrund zukünftig steigender Lebenserwartung in Bezug auf die zukünftig anfallenden Leistungen ergeben. Ihm wird insbesondere dadurch Rechnung getragen, dass bei der Berechnung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen aktuell übliche Sterbetafeln verwendet werden, die zum Beispiel in Deutschland und Großbritannien bereits Zuschläge für eine zukünftig steigende Lebenserwartung beinhalten.

38 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich in folgende wesentliche Rückstellungsarten:

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 2022 2023 2022 2023 2022 2023
Sonstige Personalleistungen 670 737 114 146 784 883
Versicherungstechnische Rückstellungen 571 651 178 130 749 781
Flugzeuginstandhaltung 200 215 73 53 273 268
Steuerrückstellungen     278 163 278 163
Restrukturierungsrückstellungen 10 6 45 46 55 52
Übrige Rückstellungen 450 453 471 541 921 994
Sonstige Rückstellungen 1.901 2.062 1.159 1.079 3.060 3.141
 

38.1 Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

 
MIO € Sonstige
Personal-leistungen
Restrukturie-rungsrück-stellungen Versicherungs-technische Rückstellungen Flugzeug-instandhaltung Steuerrück-
stellungen
Übrige Rückstellungen Gesamt
Stand 1. Januar 2023 784 55 749 273 278 921 3.060
Änderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 6 6
Verbrauch –487 –31 –173 –52 –61 –295 –1.099
Währungsumrechnungsdifferenz –19 –1 –3 –5 –4 –7 –39
Auflösung –26 –8 –48 –16 –142 –113 –353
Aufzinsung/Änderung des Zinssatzes 9 0 2 0 1 6 18
Umgliederung –12 0 0 5 0 –6 –13
Zuführung 634 37 254 63 91 482 1.561
Stand 31. Dezember 2023 883 52 781 268 163 994 3.141
 

In der Rückstellung „Sonstige Personalleistungen“ sind im Wesentlichen Aufwendungen für Personalreduzierung wie Abfindungen, Altersteilzeit und Vorruhestand sowie aktienbasierte Bonus- (SAR) und Jubiläumsverpflichtungen passiviert. Für das Programm „engagierter Vorruhestand“ im Bereich Post & Paket Deutschland wurden 30 MIO € zugeführt. Die Erhöhung der „Sonstige Personalleistungen“ resultiert im Wesentlichen aus der gegenüber dem Vorjahr höheren Zuführung zu den Verpflichtungen für Altersteilzeit und Altersvorsorgepläne in den USA.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen enthalten überwiegend Rückstellungen für bekannte Schäden sowie Spätschadenrückstellungen, Textziffer 7. Die Rückstellung für Flugzeuginstandhaltung umfasst die Verpflichtungen aus der großen Flugzeugwartung und Triebwerksinstandhaltung durch externe Firmen. Die Steuerrückstellungen enthalten 67 MIO € Umsatzsteuer (Vorjahr: 140 MIO €), 25 MIO € Zölle und Abgaben (Vorjahr: 31 MIO €) sowie 71 MIO € sonstige Steuerrückstellungen (Vorjahr: 107 MIO €).

Die übrigen Rückstellungen beinhalten eine Vielzahl von Einzelsachverhalten. Dabei betreffen die Risiken aus Geschäftstätigkeit insbesondere Rückstellungen für Gewährleistungen und Entschädigungen an Kunden sowie Rückstellungen für Verluste aus belastenden Verträgen. Weiterhin enthalten die übrigen Rückstellungen die Rückgabeverpflichtung für CO₂-Emissionszertifikate in Höhe von 70 MIO € (Vorjahr: 70 MIO €).

 
MIO € 2022 2023
Prozesskosten, davon langfristig: 59 (Vorjahr: 53) 130 161
Risiken aus Geschäftstätigkeit, davon langfristig: 16 (Vorjahr: 35) 129 109
Sonstige übrige Rückstellungen, davon langfristig: 378 (Vorjahr: 362) 662 724
Übrige Rückstellungen 921 994
 

38.2 Fälligkeitsstruktur

Die Fälligkeitsstruktur zu den im Geschäftsjahr 2023 bilanzierten Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:

 
MIO € Bis 1 Jahr

Über 1 Jahr

bis 2 Jahre

Über 2 Jahre

bis 3 Jahre

Über 3 Jahre

bis 4 Jahre

Über 4 Jahre

bis 5 Jahre

Über 5 Jahre Gesamt
2023              
Sonstige Personalleistungen 146 141 56 40 36 464 883
Versicherungstechnische Rückstellungen 130 196 91 46 43 275 781
Flugzeuginstandhaltung 53 41 19 24 5 126 268
Steuerrückstellungen 163 0 0 0 0 0 163
Restrukturierungsrückstellungen 46 4 2 0 0 0 52
Übrige Rückstellungen 541 171 83 46 45 108 994
Gesamt 1.079 553 251 156 129 973 3.141
 

39 Finanzschulden

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 20221 2023 20221 2023 20221 2023
Anleihen 5.680 5.472 500 717 6.180 6.189
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 342 304 188 256 530 560
Leasingverbindlichkeiten2 11.316 11.826 2.198 2.254 13.514 14.080
Derivate mit Hedging 5 6 6 13 11 19
Derivate ohne Hedging 0 0 123 97 123 97
Sonstige Finanzschulden 340 331 1.468 1.442 1.808 1.773
Finanzschulden 17.683 17.939 4.483 4.779 22.166 22.718
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.
2 Erläuterungen unter Textziffer 41.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen kurzfristige Kontokorrentkredite sowie langfristige Darlehen gegenüber verschiedenen Banken. Die sonstigen Finanzschulden betreffen im Wesentlichen die Verpflichtung der noch zu tätigenden Rückkäufe aus der Tranche 4 des Aktienrückkaufprogramms mit 450 MIO € sowie die Verbindlichkeit zum Erwerb der restlichen Anteile an der Monta Group mit 142 MIO €. Die sonstigen Finanzschulden enthalten weiterhin die aus den sonstigen Verbindlichkeiten umgegliederten Bilanzkonten, Textziffer 4.

Anleihen

Die Anleihe 2013/2023 der Deutsche Post AG wurde im Oktober 2023 vollständig zurückgezahlt.

Die Deutsche Post AG hat am 26. Juni 2023 ihre erste nachhaltigkeitsbezogene Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 500 MIO € und einer Laufzeit bis 2033 platziert. Die Verzinsung der Anleihe ist an das mittelfristige Ziel geknüpft, die Treibhausgas (THG)-Emissionen bis 2030 signifikant zu senken. Der Mittelzufluss sowie die Entstehung der Verbindlichkeit erfolgte am 3. Juli 2023. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre und endet am 3. Juli 2033. Die Anleihe ist mit 3,375 % pro Jahr festverzinst. Sollte eines der für das Jahr 2030 gesetzten Ziele zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen jedoch nicht erreicht werden, erhöht sich der zu zahlende Kupon ab dem Jahr 2031. Die Erlöse werden in erster Linie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet, einschließlich der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten.

WESENTLICHE ANLEIHEN
          2022   2023
  Nominalzins
%
Nominalvolumen MIO € Emittent Buchwert
MIO €
Zeitwert
MIO €
Buchwert
MIO €
Zeitwert
MIO €
Anleihe 2012/2024 2,875 700 Deutsche Post AG 699 699 700 696
Anleihe 2013/2023 2,750 500 Deutsche Post AG 500 502 n.a. n.a.
Anleihe 2016/2026 1,250 500 Deutsche Post AG 499 472 499 486
Anleihe 2017/2027 1,000 500 Deutsche Post AG 497 452 498 469
Anleihe 2018/2028 1,625 750 Deutsche Post AG 744 690 745 716
Anleihe 2020/2026 0,375 750 Deutsche Post AG 747 688 748 706
Anleihe 2020/2029 0,750 750 Deutsche Post AG 748 649 748 687
Anleihe 2020/2032 1,000 750 Deutsche Post AG 747 610 747 669
Anleihe 2023/2033 3,375 500 Deutsche Post AG n.a. n.a. 498 512
Wandelanleihe 2017/20251 0,050 1.000 Deutsche Post AG 982 914 989 950
1 Zeitwert der Fremdkapitalkomponente; der Zeitwert der Wandelanleihe 2017/2025 betrug 980 MIO € (Vorjahr: 956 MIO €).

Wandelanleihe

Die emittierte Wandelanleihe ist mit einem Wandlungsrecht ausgestattet, das die Inhaber berechtigt, eine Wandlung der Schuldtitel in eine vorab spezifizierte Anzahl von Aktien der Deutsche Post AG vorzunehmen.

Daneben wurde der Deutsche Post AG eine Call-Option eingeräumt mit dem Recht, die Anleihe vorzeitig zum Nominalbetrag zuzüglich der aufgelaufenen Stückzinsen zu kündigen, wenn der Aktienkurs der Deutsche-Post-Aktie 130 % des dann jeweils gültigen Wandlungspreises nachhaltig übersteigt. Die Wandelanleihe ist in eine Fremd- und eine Eigenkapitalkomponente aufgeteilt. Der Buchwert der Anleihe ist in den Folgejahren erfolgswirksam mittels der Effektivzinsmethode auf den Ausgabebetrag zuzuschreiben.

WANDELANLEIHE
  2017/2025
Emissionstag 13. Dez. 2017
Emissionsvolumen 1 MRD €
Ausstehendes Volumen 1 MRD €
Zeitraum Ausübung Wandlungsrecht 13. Dez. 2020 bis 13. Juni 20251
Zeitraum Ausübung Call-Option 2. Jan. 2023 bis 10. Juni 2025
Wert der Fremdkapitalkomponente am Ausgabetag2 946 MIO €
Wert der Eigenkapitalkomponente am Ausgabetag3 53 MIO €
Transaktionskosten (Fremdkapital-/Eigenkapitalkomponente) 4,7/0,3 MIO €
Wandlungspreis bei Ausgabe 55,69 €
Wandlungspreis nach Anpassung4  
in 2018 55,61 €
in 2019 55,63 €
in 2020 55,74 €
in 2021 55,66 €
in 2022 55,00 €
in 2023 54,42 €
1 Ohne Berücksichtigung von möglichen bedingten Wandlungszeiträumen gemäß den Anleihebedingungen.
2 Unter Berücksichtigung von Transaktionskosten und eingeräumter Call-Option.
3 Ausweis erfolgt unter Kapitalrücklage.
4 Nach Dividendenzahlung.

40 Sonstige Verbindlichkeiten

 
MIO € 20221 2023
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 2.766 2.700
Steuerverbindlichkeiten 1.709 1.590
Vertragsverbindlichkeiten, davon langfristig: 86 (Vorjahr: 62) 516 501
Rechnungsabgrenzungen, davon langfristig: 139 (Vorjahr: 136) 274 275
Postwertzeichen (Vertragsverbindlichkeiten) 144 152
Übrige sonstige Verbindlichkeiten, davon langfristig: 55 (Vorjahr: 99) 1.076 598
Sonstige Verbindlichkeiten 6.485 5.816
davon kurzfristig 6.188 5.536
davon langfristig 297 280
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden sämtliche Sachverhalte, die Transaktionen mit Mitarbeitern betreffen, unter Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern ausgewiesen. Von den Steuerverbindlichkeiten betreffen 735 MIO € Umsatzsteuer (Vorjahr: 739 MIO €), 661 MIO € Zölle und Abgaben (Vorjahr: 767 MIO €) sowie 194 MIO € sonstige Steuerverbindlichkeiten (Vorjahr: 203 MIO €).

In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten.

Fälligkeitsstruktur

Für die sonstigen Verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund kurzer Laufzeiten bzw. einer marktnahen Verzinsung keine signifikanten Unterschiede zwischen den bilanziellen Buch- und Zeitwerten. Es besteht kein signifikantes Zinsrisiko, da sie größtenteils marktnah variabel verzinslich sind.

FÄLLIGKEITEN
MIO € 20221 2023
Bis 1 Jahr 6.188 5.536
Über 1 Jahr bis 2 Jahre 138 123
Über 2 Jahre bis 3 Jahre 40 77
Über 3 Jahre bis 4 Jahre 21 13
Über 4 Jahre bis 5 Jahre 12 9
Über 5 Jahre 86 58
Sonstige Verbindlichkeiten 6.485 5.816
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.
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