Erläuterungen zur Bilanz

22 Immaterielle Vermögenswerte

Übersicht
 
MIO € Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Erworbene Marken-namen1 Erworbene Kunden-stämme1 Sonstige erworbene immaterielle Vermögenswerte1 Firmen-werte1 Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung Gesamt1
Anschaffungskosten am 1. Januar 2023 1.439 527 490 1.760 13.775 194 18.185
Kumulierte Abschreibungen –1.163 –428 –49 –1.362 –1.061 –1 –4.064
Buchwert am 1. Januar 2023 276 99 441 398 12.714 193 14.121
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 2 47 3 447 0 499
Zugänge 53 0 0 49 0 176 278
Umbuchungen 68 0 0 94 0 –102 60
Abgänge –4 0 0 –9 0 –4 –17
Währungsumrechnungsdifferenzen –1 –1 –3 –3 –153 0 –161
Abschreibungen –82 –5 –28 –140 0 –2 –257
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0 0
Buchwert am 31. Dezember 2023 310 95 457 392 13.008 261 14.523
Anschaffungskosten am 1. Januar 2024 1.222 536 534 1.770 14.064 264 18.390
Kumulierte Abschreibungen –912 –441 –77 –1.378 –1.056 –3 –3.867
Buchwert am 1. Januar 2024 310 95 457 392 13.008 261 14.523
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0 0 0 20 0 20
Zugänge 58 0 0 31 0 166 255
Umbuchungen 70 0 0 100 0 –121 49
Abgänge –4 0 0 –3 0 –6 –13
Währungsumrechnungsdifferenzen 1 2 10 3 295 1 312
Abschreibungen –92 –7 –34 –140 0 0 –273
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0 0
Buchwert am 31. Dezember 2024 343 90 433 383 13.323 301 14.873
Anschaffungskosten am 31. Dezember 2024 1.306 558 546 1.782 14.395 305 18.892
Kumulierte Abschreibungen –963 –468 –113 –1.399 –1.072 –4 –4.019
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Mit den finalen Kaufpreisallokationen der MNG Kargo und DHL Logistics LLC-SO änderten sich deren Eröffnungsbilanzwerte und führten zu einem um 44 MIO € verringerten Ausweis der immateriellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2023, Textziffer 2 und 4. Angaben zu den in den Abschreibungen enthaltenen Wertminderungen finden sich unter Textziffer 16.

Unter den erworbenen immateriellen Vermögenswerten werden erworbene Software, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte und Werte ausgewiesen. Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen Entwicklungskosten für selbst erstellte Software.

Firmenwertallokation auf Cash Generating Units (CGU)

Für Zwecke des jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitstests nach IAS 36 ermittelt der Konzern den erzielbaren Betrag einer CGU bzw. einer Gruppe von CGUs auf Basis eines Nutzungswerts (Value-in-Use-Konzept). Diese Berechnungen beruhen auf Prognosen von Free Cashflows, die zunächst mit einem Kapitalkostensatz nach Steuern diskontiert werden. Diskontierungszinssätze vor Steuern werden auf Basis eines iterativen Prozesses ermittelt.

Firmenwertallokation
MIO € 31. Dez. 20231 31. Dez. 2024
Express 3.900 3.908
Global Forwarding, Freight    
Global Forwarding 5.378 5.511
Freight 281 282
Supply Chain 2.098 2.178
eCommerce 400 471
Post & Paket Deutschland 951 973
Gesamtfirmenwert 13.008 13.323
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf vom Management verabschiedeten Detailplanungen für das EBIT, Abschreibungen, Investitionen sowie der Entwicklung des Net Working Capital und berücksichtigen unternehmensinterne Erfahrungswerte sowie externe ökonomische Rahmendaten. Die zur Erreichung der Ziele zur Reduzierung der Emissionen bis 2030 vorgesehenen Ausgaben für Dekarbonisierungsmaßnahmen, um die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe und Technologien in Flotten und Gebäuden auszubauen, wurden in den Cashflow-Prognosen berücksichtigt.

Methodisch umfasst die Detailplanungsphase einen dreijährigen Planungszeitraum von 2025 bis 2027. Abweichend hiervon wurde für die CGU eCommerce eine verlängerte Planungsphase von fünf Jahren angesetzt. Der Unternehmensbereich eCommerce befindet sich noch nicht im eingeschwungenen Zustand. Dies ist auf relativ hohe geplante Investitionen in den nächsten Jahren zurückzuführen, wobei das geschätzte EBIT in diesem Zeitraum das Geschäftswachstum noch nicht widerspiegeln wird. Es wird erwartet, dass der stabile Zustand im Jahr 2029 erreicht wird. Für den Wertbeitrag ab 2028 bzw. für den Wertbeitrag nach der verlängerten Planungsphase wird die Planung um die ewige Rente ergänzt. Diese wird über eine langfristige Wachstumsrate ermittelt, die für jede CGU bzw. jede Gruppe von CGUs einzeln festgelegt wird und deren Höhe der untenstehenden Tabelle entnommen werden kann. Die angesetzten Wachstumsraten orientieren sich am langfristigen realen Wachstum der relevanten Volkswirtschaften, an den Wachstumserwartungen der einschlägigen Branchen und an den langfristigen Inflationserwartungen in jenen Ländern, in denen die jeweilige CGU bzw. die Gruppen von CGUs ihre Geschäftstätigkeit ausüben. Den Cashflow-Prognosen liegen sowohl Erfahrungen aus der Vergangenheit als auch Einflüsse aus der zukünftig erwarteten generellen Marktentwicklung zugrunde. Außerdem werden für die Prognosen das Wachstum der jeweiligen geografischen Teilmärkte und des Welthandels sowie die zunehmende Auslagerung der Logistikaktivitäten berücksichtigt. Die prognostizierte Entwicklung der Kosten für das Transportnetzwerk und Dienstleistungen hat ebenfalls einen Einfluss auf den Nutzungswert. Eine für den Impairment-Test wesentliche Planungsannahme ist zudem die EBIT-Marge in der ewigen Rente.

Der Kapitalkostensatz vor Steuern basiert auf dem Konzept der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital). Den Diskontierungszinssatz (vor Steuern) für die wesentliche CGU bzw. Gruppe von CGUs sowie die für die ewige Rente unterstellten jeweiligen Wachstumsraten zeigt folgende Tabelle:

 
  Diskontierungszinssatz Wachstumsrate
% 2023 2024 2023 2024
Express 11,8 11,1 2,0 2,0
Global Forwarding, Freight        
Global Forwarding 10,9 10,6 2,5 2,5
Freight 11,1 11,2 2,0 2,0
Supply Chain 10,0 10,4 2,5 2,5
eCommerce 10,9 9,6 1,5 1,5
Post & Paket Deutschland 10,0 8,3 0,5 0,5

Auf Basis dieser Annahmen und der durchgeführten Werthaltigkeitstests für die einzelne CGU bzw. Gruppe von CGUs, denen ein Firmenwert zugeordnet wurde, wurde festgestellt, dass die erzielbaren Beträge bei sämtlichen CGUs bzw. Gruppe von CGUs die entsprechenden Buchwerte der jeweiligen CGU bzw. Gruppe von CGUs übersteigen. Ein Wertminderungsbedarf für Firmenwerte wurde zum 31. Dezember 2024 für keine CGU bzw. Gruppe von CGUs festgestellt.

Im Rahmen des Impairment-Tests hat DHL Group nach den Anforderungen des IAS 36.134 für einzelne CGU bzw. Gruppen von CGUs Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen der EBIT-Marge, des Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsrate durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen bei Variation der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb angemessener Bandbreiten nicht erkennen.

23 Sachanlagen

Übersicht Sachanlagen inklusive Nutzungsrechten
 
MIO € Grundstücke und Bauten1 Technische Anlagen und Maschinen1 IT-, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung1 Flugzeuge Transport-ausstattung1 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt1
Anschaffungskosten 1. Januar 2023 20.969 8.096 2.555 9.659 5.166 2.884 49.329
Kumulierte Abschreibungen –8.193 –4.539 –1.856 –3.554 –2.499 0 –20.641
Buchwert 1. Januar 2023 12.776 3.557 699 6.105 2.667 2.884 28.688
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 122 7 6 0 20 1 156
Zugänge 2.454 263 163 773 943 1.835 6.431
Umbuchungen 877 681 114 914 87 –2.725 –52
Abgänge –480 –26 –10 –95 –55 –48 –714
Währungsumrechnungsdifferenzen –80 –18 –5 –142 –10 –17 –272
Abschreibungen –1.894 –528 –243 –892 –664 0 –4.221
Zuschreibungen 2 0 0 0 0 0 2
Buchwert 31. Dezember 2023 13.777 3.936 724 6.663 2.988 1.930 30.018
Anschaffungskosten 1. Januar 2024 23.183 8.738 2.559 10.691 5.686 1.930 52.787
Kumulierte Abschreibungen –9.406 –4.802 –1.835 –4.028 –2.698 0 –22.769
Buchwert 1. Januar 2024 13.777 3.936 724 6.663 2.988 1.930 30.018
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 8 2 2 0 2 0 14
Zugänge 2.394 314 164 575 978 1.581 6.006
Umbuchungen 545 802 104 541 102 –2.139 –45
Abgänge –344 –26 –10 –92 –73 –40 –585
Währungsumrechnungsdifferenzen 141 53 6 242 26 23 491
Abschreibungen –1.983 –565 –254 –898 –747 0 –4.447
Zuschreibungen 1 0 0 0 0 1 2
Buchwert 31. Dezember 2024 14.539 4.516 736 7.031 3.276 1.356 31.454
Anschaffungskosten 31. Dezember 2024 25.318 9.619 2.675 11.350 6.302 1.355 56.619
Kumulierte Abschreibungen –10.779 –5.103 –1.939 –4.319 –3.026 1 –25.165
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Angaben zu den Nutzungsrechten an Vermögenswerten finden sich unter Textziffer 42. Das Sachanlagevermögen ist investitionsbedingt gestiegen.

In den Zugängen zur Transportausstattung sind Mehrausgaben für die Elektrifizierung der Straßenflotte in der Abholung und Zustellung von 170 MIO € (Vorjahr: 244 MIO €) investiert worden. Die zusätzlichen Ausgaben für Investitionen in Technologien, um neue Gebäude klimaneutral zu gestalten, betragen 34 MIO € (Vorjahr: 38 MIO €).

Unter den geleisteten Anzahlungen werden Anzahlungen für Sachanlagen nur dann ausgewiesen, wenn im Rahmen eines schwebenden Geschäfts Vorleistungen seitens des Konzerns erbracht wurden. Sie entfallen insbesondere auf die Erneuerung der Express-Flugzeugflotte.

24 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien handelt es sich vorwiegend um vermietete Erbbaurechtgrundstücke, bebaute und unbebaute Grundstücke. Von den zum 31. Dezember 2024 ausgewiesenen Immobilien in Höhe von 9 MIO € (Vorjahr: 13 MIO €) handelte es sich mit 4 MIO € um Nutzungsrechte (Vorjahr: 8 MIO €).

25 Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen verringerte sich um ⁠–⁠128 MIO € auf 33 MIO €. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die Änderung der Einbeziehungsart und der sich hieraus ergebende Ertrag aus der Übergangskonsolidierung der DHL Logistics LLC-SO (ehemals Danzas AEI Emirates LLC) im Dezember 2023. Seitdem DHL Global Forwarding die restlichen 60 % der Anteile erworben hat, wird die Gesellschaft vollkonsolidiert. In dem Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen in Höhe von 33 MIO € sind im Wesentlichen 52 MIO € Ertrag aus dem Verkauf von 1,0 % der Anteile an Global-E, Israel, sowie negative Effekte aus der laufenden at-Equity-Bewertung enthalten.

Die Entwicklung des Konzernbuchwerts sowie ausgewählte Finanzdaten der Unternehmen, die einzeln und in Summe nicht von wesentlicher Bedeutung für den Konzern sind, zeigt die untenstehende Tabelle:

 
  Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen Gesamt
MIO € 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Stand 1. Januar 70 76 6 28 76 104
Zugänge 25 0 25 15 50 15
Abgänge –19 –2 –1 0 –20 –2
Wertminderungen 0 0 0 0 0 0
Änderungen des anteiligen Eigenkapitals            
Erfolgswirksame Änderungen 4 –21 –3 –1 1 –22
Gewinnausschüttungen –2 –1 0 0 –2 –1
Erfolgsneutrale Änderungen –2 3 1 0 –1 3
Stand 31. Dezember 76 55 28 42 104 97
Aggregierte Finanzdaten            
Ergebnis nach Ertragsteuern 4 –21 –3 –1 1 –22
Sonstiges Ergebnis –2 3 1 0 –1 3
Gesamtergebnis 2 –18 –2 –1 0 –19

Die Verringerung des Buchwerts der assoziierten Gesellschaften resultiert überwiegend aus den negativen at-Equity-Bewertungen des laufenden Jahres. Der Anstieg des Buchwerts der Gemeinschaftsunternehmen betrifft im Wesentlichen den Zugang des italienischen Joint Ventures Locker Italia Sp.A. mit 50 % der Anteile.

26 Finanzielle Vermögenswerte

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Schuldinstrumente (Darlehen und Forderungen) –
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)
252 341 578 564 830 905
Schuldinstrumente – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) 306 385 29 52 335 437
Eigenkapitalinstrumente – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) 1 1 0 0 1 1
Eigenkapitalinstrumente – erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTOCI) 24 38 0 0 24 38
Derivate mit/ohne Hedge-Accounting 27 75 55 196 82 271
Leasingvermögenswerte 508 671 171 201 679 872
Finanzielle Vermögenswerte 1.118 1.511 833 1.013 1.951 2.524

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte stiegen im Wesentlichen durch die Zunahme an Leasingvermögenswerten, durch den Anstieg der Marktwerte der Altersversorgungspläne in den USA sowie durch den Abschluss von Derivaten auf zukünftige Transaktionen. Bei den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten erhöhten sich die Nominalbeträge der Währungsderivate, die im Hedge Accounting stehen, und die Marktwerte der Währungsderivate aufgrund der Entwicklung der zugrunde liegenden Währungskurse.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente und Leasingvermögenswerte sind hinsichtlich eines zu erwartenden Kreditverlusts zu untersuchen. Auf Basis des Expected-Credit-Loss-Modells (Wertminderungsmodell) ist eine entsprechende Risikovorsorge für den erwarteten Kreditverlust zu bilden. Zum Bilanzstichtag waren diese Finanzinstrumente in Stufe 1 zu erfassen. Sie waren weder überfällig noch wertgemindert. Zum Stichtag gab es keine Anzeichen für eine schlechte Performance der Schuldinstrumente und Leasingvermögenswerte. Eine Umgliederung innerhalb der Stufen erfolgte im Geschäftsjahr nicht. Die nachfolgende Tabelle dokumentiert die Risikovorsorge für die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente mit 905 MIO € (Vorjahr: 830 MIO €) und Leasingvermögenswerte mit 872 MIO € (Vorjahr: 679 MIO €).

STUFE 1-ZWÖLF-MONATS-ECL
MIO € Bruttobuchwert Risikovorsorge Nettobuchwert
Stand 1. Januar 2023 2.545 –42 2.503
Neu ausgereichte finanzielle Vermögenswerte 1.151   1.151
Abgang –2.096   –2.096
Auflösung Risikovorsorge   31 31
Zuführung Risikovorsorge   –22 –22
Währungsumrechnungsdifferenzen –52   –52
Änderung Konsolidierungskreis/Umbuchungen –6   –6
Stand 31. Dezember 2023/1. Januar 2024 1.542 –33 1.509
Neu ausgereichte finanzielle Vermögenswerte 1.376   1.376
Abgang –1.095   –1.095
Auflösung Risikovorsorge   25 25
Zuführung Risikovorsorge   –30 –30
Währungsumrechnungsdifferenzen –1   –1
Änderung Konsolidierungskreis/Umbuchungen –7   –7
Stand 31. Dezember 2024 1.815 –38 1.777

Die Cashflows der oben aufgeführten Schuldinstrumente wurden im Geschäftsjahr weder modifiziert noch wurden Modelländerungen zur Ableitung von Risikoparametern durchgeführt.

Die Leasingvermögenswerte betreffen im Wesentlichen Forderungen aus bestimmten eingebetteten Untermietverhältnissen, Textziffer 7. Die Nominalwerte der ausstehenden Leasingzahlungen weisen folgende Fälligkeiten auf:

FÄLLIGKEITEN UNDISKONTIERTER LEASINGZAHLUNGEN
MIO € 2023 2024
Bis 1 Jahr 171 201
Über 1 Jahr bis 2 Jahre 198 199
Über 2 Jahre bis 3 Jahre 119 153
Über 3 Jahre bis 4 Jahre 91 127
Über 4 Jahre bis 5 Jahre 63 102
Über 5 Jahre 173 210
Summe undiskontierter Leasingzahlungen 815 992
Enthaltener Zinsanteil über die Gesamtlaufzeit –136 –120
Forderung aus Leasing 679 872
Kurzfristig 171 201
Langfristig 508 671

Weitere Angaben zum Leasing finden sich unter Textziffer 42.

27 Sonstige Vermögenswerte

 
MIO € 2023 2024
Rechnungsabgrenzungen 1.110 1.197
Steuerforderungen 711 714
Pensionsvermögen, ausschließlich langfristig 154 209
Erstattungsfähige Anlaufkosten, ausschließlich langfristig 143 149
Abgegrenzte sonstige Erträge 131 130
Vertragsvermögenswerte 73 113
Forderungen aus Versicherungsbelangen 54 91
Sonstige Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 79 60
Emissionszertifikate 61 45
Forderungen an Mitarbeiter 35 27
Andere Vermögenswerte, davon langfristig: 79 (Vorjahr: 91) 252 234
Sonstige Vermögenswerte 2.803 2.969
Kurzfristig 2.415 2.532
Langfristig 388 437

Die Erhöhung der Rechnungsabgrenzungen entfällt im Wesentlichen auf den Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight und betrifft höhere Vorauszahlungen für Transportdienstleistungen zum Jahresende.

Die Steuerforderungen betreffen mit 506 MIO € (Vorjahr: 533 MIO €) Umsatzsteuer, mit 158 MIO € (Vorjahr: 135 MIO €) Zölle und Abgaben sowie mit 50 MIO € (Vorjahr: 43 MIO €) sonstige Steuerforderungen.

Das Pensionsvermögen ist insbesondere aufgrund von Neubewertungen in Großbritannien gestiegen, Textziffer 37. Durch im Berichtsjahr neu zu berücksichtigende Erstattungsansprüche in Großbritannien gab es zusätzliche Neubewertungen in der Gesamtergebnisrechnung in Höhe von 27 MIO €, die keinen Einfluss auf die Entwicklung der Nettopensionsrückstellungen hatten.

Bei den Emissionszertifikaten handelt es sich um Buchwerte der im Rahmen der Emissionshandelssysteme in der EU und Großbritannien gehaltenen Zertifikate.

In den anderen Vermögenswerten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten.

28 Latente Steuern

Aufriss nach Bilanzposten und Fälligkeiten
MIO € Aktive latente Steuern 2023 Passive latente Steuern 20231 Aktive latente Steuern 2024 Passive latente Steuern 2024
Immaterielle Vermögenswerte 12 373 19 376
Sachanlagen 787 3.058 939 3.250
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 2 44 1 66
Sonstiges langfristiges Vermögen 29 47 26 81
Übriges kurzfristiges Vermögen 132 82 114 117
Rückstellungen 605 69 753 90
Finanzschulden 2.176 40 2.143 51
Übrige Verbindlichkeiten 312 21 333 18
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 704   611  
Bruttobetrag 4.759 3.734 4.939 4.049
Kurzfristig 908 472 929 531
Langfristig 3.851 3.262 4.010 3.518
Saldierung –3.306 –3.306 –3.638 –3.638
Bilanzansatz 1.453 428 1.301 411
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.
ENTWICKLUNG DER LATENTEN STEUERN
MIO € 20231 2024
Stand der aktiven/passiven latenten Steuern am 1. Januar 1.094 1.025
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasste Ertragsteuern –133 –101
Veränderungen von Posten im sonstigen Ergebnis 123 –46
Erfolgsneutrale Zu- und Abgänge infolge von Akquisitionen –20 2
Sonstiges (im Wesentlichen Unterschiede aus Währungsumrechnung) –39 10
Stand der aktiven/passiven latenten Steuern am 31. Dezember 1.025 890
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4.

Für voraussichtlich nicht nutzbare Verlustvorträge in Höhe von 1.195 MIO € (Vorjahr: 1.209 MIO €) wurden keine latenten Steuern gebildet. Davon entfallen 448 MIO € (Vorjahr: 407 MIO €) auf Verlustvorträge US-amerikanischer Tochtergesellschaften für State Taxes. Die Verlustvorträge, auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, verfallen nicht vor dem Jahr 2030. Des Weiteren wurden für voraussichtlich nicht nutzbare temporäre Wertdifferenzen in Höhe von 95 MIO € (Vorjahr: 482 MIO €) keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Für aufgelaufene Ergebnisse der Tochterunternehmen wurden in Höhe von 772 MIO € (Vorjahr: 749 MIO €) keine latenten Steuern gebildet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

29 Vorräte

 
MIO € 2023 2024
Fertige Erzeugnisse und Waren 498 436
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 302 386
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 257 303
Geleistete Anzahlungen 4 21
Vorräte 1.061 1.146

Die Veränderungen der fertigen und unfertigen Erzeugnisse betreffen im Wesentlichen Immobilienentwicklungsprojekte. Wertminderungen wurden in angemessenem Umfang berücksichtigt.

30 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Aus Kundenbeziehungen bestanden zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 11.198 MIO € (Vorjahr: 10.537 MIO €), die innerhalb eines Jahres fällig sind. Sie werden primär mit der Zielsetzung gehalten, den Nominalwert der Forderungen zu vereinnahmen. Damit sind sie dem Geschäftsmodell „Halten zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows“ zuzuordnen und zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

ENTWICKLUNG DER FORDERUNGEN
MIO € 2023 2024
Bruttoforderungen    
Stand 1. Januar 12.581 10.797
Veränderungen –1.784 636
Stand 31. Dezember 10.797 11.433
Wertminderungen    
Stand 1. Januar –328 –260
Veränderungen 68 25
Endstand 31. Dezember –260 –235
Bilanzwert 31. Dezember 10.537 11.198

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind abgegrenzte Umsätze in Höhe von 1.069 MIO € (Vorjahr: 976 MIO €) enthalten.

Ausfallraten

Die nachfolgende Tabelle gewährt einen Überblick über die Bandbreite der Ausfallraten, die im Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr zur Anwendung kamen.

BANDBREITE DER AUSFALLRATEN
  2023 2024
  Bruttobuchwert am 31. Dez. MIO € Ausfallrate % Bruttobuchwert am 31. Dez. MIO € Ausfallrate %
1 bis 60 Tage 9.389 0,01–0,6 10.008 0,05–1,1
61 bis 120 Tage 878 0,1–22,0 951 0,6–28,0
121 bis 180 Tage 127 1,0–47,0 121 6,0–57,0
181 bis 360 Tage 158 3,0–100,0 134 15,0–97,0
Über 360 Tage 245 80,0–100,0 219 80,0–100,0
  10.797   11.433  

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist.

Factoring

Im Geschäftsjahr 2024 bestanden keine wesentlichen Factoring-Vereinbarungen, auf deren Basis die Banken zum Ankauf bestehender und zukünftiger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verpflichtet waren.

31 Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente

 
MIO € 2023 2024
Bankguthaben 2.714 2.189
Zahlungsmitteläquivalente 868 1.362
Kassenbestand 9 8
Sonstige flüssige Mittel 58 60
Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.649 3.619

Von den 3.619 MIO € flüssigen Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten waren zum Bilanzstichtag 1.477 MIO € (Vorjahr: 1.598 MIO €) für den Konzern nur eingeschränkt verfügbar. Davon entfielen 1.429 MIO € (Vorjahr: 1.516 MIO €) auf Länder mit Devisenverkehrskontrollen oder anderen gesetzlichen Einschränkungen (im Wesentlichen China, Indien und Thailand) und 48 MIO € (Vorjahr: 82 MIO €) hauptsächlich auf Unternehmen mit nicht beherrschenden Anteilseignern.

32 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

 
  Vermögenswerte Verbindlichkeiten
MIO € 2023 2024 2023 2024
Geplanter Verkauf von eCom Portugal – Segment eCommerce 0 20 0 14
Verkauf von Flugzeugen (DHL Air Limited) – Segment Express 55 0 0 0
Sonstiges 0 3 0 0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 55 23 0 14
Geplanter Verkauf von eCom Portugal

Mitte Dezember 2024 haben die spanische DHL eCommerce und die portugiesische CTT Expresso eine strategische Partnerschaft geschlossen, mit dem Ziel das Wachstumspotenzial im E-Commerce und Paketmarkt in Spanien und Portugal zu nutzen. Zu diesem Zweck werden die Unternehmen spezialisierte Joint Ventures gründen. Hierfür wird DHL eCommerce 100 % der Anteile von DHL Parcel Portugal an das neue Joint Venture verkaufen. Die Vermögenswerte und Schulden wurden zum 31. Dezember 2024 in die Bilanzposten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ und „Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ umgegliedert. Die Transaktion und die geplante Partnerschaft stehen unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen.

Verkauf von Flugzeugen

Der im Vorjahr geplante Verkauf von Flugzeugen und Triebwerken wurde im Geschäftsjahr vollzogen. Die Erträge in Höhe von 7 MIO € werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

33 Gezeichnetes Kapital und Erwerb eigener Anteile

Am 6. Februar 2024 verkaufte die KfW 50 Millionen Aktien aus ihrem Bestand an Anteilen an der Deutsche Post AG. Nach dem Verkauf der Anteile hielt die KfW noch 16,45 % der Anteile. Mit der durchgeführten Kapitalherabsetzung im Mai 2024 erhöhte sich ihr Anteil am Grundkapital der Deutsche Post AG wieder und beträgt zum 31. Dezember 2024 16,99 % (Vorjahr: 20,49 %). Im Streubesitz befanden sich zum Bilanzstichtag 79,11 % (Vorjahr: 74,82 %) des Aktienbestandes, die restlichen 3,90 % (Vorjahr: 4,69 %) der Aktien im Besitz der Deutsche Post AG. Die KfW ist größte Aktionärin der Deutsche Post AG und hält die Anteile treuhänderisch für die Bundesrepublik Deutschland.

Entwicklung des gezeichneten Kapitals

Mit der von der Hauptversammlung am 4. Mai 2023 erteilten Ermächtigung hat der Vorstand am 2. Mai 2024 die Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung von 39.059.409 eigenen Aktien um 39 MIO € beschlossen. Das Grundkapital besteht nun aus 1.200.000.000 (Vorjahr: 1.239.059.409) auf den Namen lautenden Stückaktien (Stammaktien) mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € und ist voll eingezahlt. Das gezeichnete Kapital beträgt somit 1.200 MIO € (Vorjahr: 1.239 MIO €).

ENTWICKLUNG GEZEICHNETES KAPITAL UND EIGENE ANTEILE
MIO € 2023 2024
Gezeichnetes Kapital    
Stand 1. Januar 1.239 1.239
Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Anteile 0 –39
Stand 31. Dezember 1.239 1.200
Eigene Anteile    
Stand 1. Januar –40 –58
Erwerb eigener Anteile –24 –31
Einziehung eigener Anteile 0 39
Ausgabe/Verkauf eigener Anteile 6 3
Stand 31. Dezember –58 –47
Gesamt zum 31. Dezember 1.181 1.153
Genehmigtes und bedingtes Kapital

Die Satzung ist auf der Internetseite der Gesellschaft und im elektronischen Unternehmensregister abrufbar. Sie kann ferner im Handelsregister des Amtsgerichts Bonn eingesehen werden.

GENEHMIGTES UND BEDINGTES KAPITAL ZUM 31. DEZEMBER 2024
  Betrag MIO € Inanspruchnahme im Geschäftsjahr Zweck
Genehmigtes Kapital 2021
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2021)
130 Nein Erhöhung Grundkapital gegen Bar-/Sacheinlage (Ermächtigung bis 5. Mai 2026)
Bedingtes Kapital 20171
(Hauptversammlung vom 28. April 2017)
75 Nein Ausgabe von Options-/Wandlungsrechten
(Ermächtigung bis 7. Mai 2018)
Bedingtes Kapital 2020/1
(Hauptversammlung vom 27. August 2020)
12 Nein

Ausgabe von Bezugsrechten (PSU) an Führungskräfte

(Ermächtigung bis 26. August 2023)

Bedingtes Kapital 2022/1
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2022)
20 Nein

Ausgabe von Bezugsrechten (PSU) an Führungskräfte

(Ermächtigung bis 5. Mai 2027)

Bedingtes Kapital 2022/2
(Hauptversammlung vom 6. Mai 2022)
40 Nein

Ausgabe von Options-/Wandlungsrechten

(Ermächtigung bis 5. Mai 2027)

1 Teilinanspruchnahme der Ermächtigung im Dezember 2017 durch Begebung der Wandelanleihe 2017/2025 im Gesamtnennbetrag von 1 MRD €.
Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Gesellschaft ist mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 4. Mai 2023 ermächtigt, bis zum 3. Mai 2028 eigene Aktien in einem Umfang von bis zu 10 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck ausüben kann, insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Ziele. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, eigene Aktien in einem Umfang von bis zu 5 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben. Die bisherige Beschlussfassung vom 6. Mai 2021 und die bis zum 5. Mai 2026 befristete Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wurde für die Zeit ab Wirksamwerden der neuen Ermächtigung aufgehoben.

AKTIENRÜCKKAUFPROGRAMM

Der Vorstand der Deutsche Post AG hatte im Februar 2022 zunächst beschlossen, ein Aktienrückkaufprogramm im Hinblick auf Aktien der Deutsche Post AG in einer Größenordnung von bis zu 50 Millionen Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 2 MRD € durchzuführen. Am 14. Februar 2023 beschloss der Vorstand weiterhin, die Anzahl der zurückzuerwerbenden Aktien auf bis zu 105 Millionen Aktien und den Gesamtkaufpreis auf bis zu 3 MRD € zu erhöhen. Am 12. Februar 2024 hat der Vorstand der Deutsche Post AG abermals beschlossen, die Anzahl der zurückzuerwerbenden Aktien auf bis zu 130 Millionen Aktien und den Gesamtkaufpreis auf bis zu 4 MRD € zu erhöhen. Die zurückgekauften Aktien werden entweder eingezogen, für die Bedienung von langfristigen Vergütungsprogrammen für Führungskräfte bzw. Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder für die Erfüllung möglicher Verpflichtungen aufgrund der Ausübung von Rechten aus der Wandelschuldverschreibung 2017/2025 genutzt. Der Rückkauf endet spätestens im Dezember 2025.

Detaillierte Angaben zu den einzelnen Tranchen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

TRANCHEN DES AKTIENRÜCKKAUFPROGRAMMS 2022/2025
  Gesamtvolumen
MIO €
Maximallaufzeit Rückkauf
Stück
Rückkaufvolumen
MIO €
Durchschnittskurs
je Aktie €
Tranche I 800 8. April 2022 bis 7. November 2022 21.931.589 790 36,00
Tranche II 500 9. November 2022 bis 31. März 2023 12.870.144 500 38,85
Tranche III 500 26. Juni 2023 bis 29. September 2023 11.664.906 500 42,86
Tranche IV 600 13. November 2023 bis 19. April 2024 13.887.118 600 43,21
Tranche V 600 9. Mai 2024 bis 30. Dezember 2024 15.784.696 600 38,01
Tranche VI 500 3. Dezember 2024 bis 30. Juni 2025 3.859.6851 1341 34,67
Gesamt 3.500   79.998.138 3.124  
1 Bis zum 31. Dezember 2024.
AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGSPROGRAMME

Weiterhin wurden zur Bedienung der SMS-Tranche 2023 und der Matching-Share-Ansprüche aus der Tranche 2019 eigene Anteile in Höhe von 1,4 Millionen Stück für 55 MIO € Anschaffungskosten und einem Durchschnittskurs je Aktie von 38,91 € erworben. An die Führungskräfte wurden 3 Millionen Stück für 119 MIO € Anschaffungskosten und zu einem Durchschnittskurs je Aktie von 39,46 € ausgegeben.

Da die Performanceziele im Geschäftsjahr 2024 nicht erreicht wurden, entfiel die Bedienung der PSP-Tranche 2020. Für die Bedienung der Ansprüche aus dem Employee Share Plan sind 0,4 Millionen Aktien an die entsprechenden Führungskräfte ausgegeben worden. Mitarbeiter, die an dem myShares-Programm teilgenommen haben, bekamen 0,2 Millionen Aktien.

Am 31. Dezember 2024 hielt die Deutsche Post AG 46.783.573 eigene Aktien (Vorjahr: 58.079.379).

Angaben zum unternehmerischen Kapital

Im Geschäftsjahr 2024 lag die Eigenkapitalquote (gesamtes Eigenkapital geteilt durch die Bilanzsumme) bei 34,6 % (Vorjahr: 34,2 %). Die Kontrolle des unternehmerischen Kapitals erfolgt über die Net Gearing Ratio, die definiert ist als Nettofinanzverschuldung dividiert durch das Gesamtkapital, wobei dies der Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzverschuldung entspricht.

UNTERNEHMERISCHES KAPITAL
MIO € 20231 2024
Finanzschulden 22.718 24.209
Abzüglich operativer Finanzschulden2 –939 –939
Abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte –833 –1.013
Zuzüglich operativer kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte3 469 435
Abzüglich langfristiger derivativer Finanzinstrumente –27 –75
Abzüglich flüssiger Mittel und Zahlungsmitteläquivalente –3.649 –3.619
Nettofinanzverschuldung 17.739 18.998
Zuzüglich gesamtes Eigenkapital 22.888 24.210
Gesamtkapital 40.627 43.208
Net Gearing Ratio (%) 43,7 44,0
1 Angepasste Vorjahreswerte, Textziffer 4. 2 Betrifft zum Beispiel Verbindlichkeiten aus Überzahlungen. 3 Betrifft zum Beispiel Forderungen aus Nachnahmen, Debitorische Kreditoren, Forderungen aus Schadenersatz.

34 Rücklagen

34.1 Kapitalrücklage

 
MIO € 2023 2024
Stand 1. Januar 3.543 3.579
Veränderung durch aktienbasierte Vergütungsprogramme 36 17
Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Anteile 0 39
Stand 31. Dezember 3.579 3.635

34.2 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen neben den Veränderungen durch Dividendenzahlungen, den Veränderungen durch Neubewertungen der Nettopensionsrückstellungen sowie der Einstellung des Konzernjahresergebnisses auch die Änderungen durch Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen, die im Folgenden näher erläutert werden:

KAPITALERHÖHUNG UND -HERABSETZUNG
MIO € 2023 2024
Aktienrückkauf 2022/2025 –1.078 –1.070
Veränderung durch aktienbasierte Vergütungsprogramme 57 87
Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Anteile 0 –39
Sonstiges 1 5
Gesamt –1.020 –1.017

Die Tranche VI des Aktienrückkaufprogramms 2022/2025 mit einem Gesamtvolumen von bis zu 500 MIO € startete am 3. Dezember 2024 und wird bis zum 30. Juni 2025 auf Basis einer unwiderruflichen Vereinbarung durch einen unabhängigen Finanzdienstleister durchgeführt. Die sich daraus ergebende Verpflichtung wurde zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in voller Höhe zu Lasten der Gewinnrücklagen als finanzielle Verbindlichkeit erfasst und um die bis zum 31. Dezember 2024 getätigten Rückkäufe vermindert. Die Verpflichtung der noch zu tätigenden Aktienkäufe nach dem 31. Dezember 2024 ist in Höhe von 366 MIO € berücksichtigt.

35 Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnendes Eigenkapital

Das den Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnende Eigenkapital im Geschäftsjahr 2024 beträgt 23.793 MIO € (Vorjahr: 22.475 MIO €).

Ausschüttungen

Für Ausschüttungen an die Aktionäre der Deutsche Post AG ist der Bilanzgewinn der Deutsche Post AG in Höhe von 8.872 MIO € nach deutschem Handelsrecht maßgeblich. Der Vorstand schlägt die Ausschüttung einer Dividende von 1,85 € je dividendenberechtigte Stückaktie (Vorjahr vorgeschlagen und ausgeschüttet: 1,85 €) vor. Dies entspricht einer Gesamtausschüttung von 2.132 MIO €. Darüber hinaus wird vorgeschlagen aus dem Bilanzgewinn 1.500 MIO € in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Der nach Abzug der geplanten Dividendensumme und der Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen verbleibende Betrag von 5.240 MIO € soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die endgültige Dividendensumme hängt von der Anzahl der dividendenberechtigten Stückaktien zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns am Tag der Hauptversammlung ab.

Ausschüttung
  Summe
MIO €
Dividende je Aktie €
Im Geschäftsjahr 2024 für das Jahr 2023 2.169 1,85
Im Geschäftsjahr 2023 für das Jahr 2022 2.205 1,85

36 Nicht beherrschende Anteile

Dieser Bilanzposten beinhaltet Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital aus der Kapitalkonsolidierung sowie die ihnen zustehenden Gewinne und Verluste. Die folgende Tabelle zeigt die Unternehmen, die die nicht beherrschenden Anteile betreffen:

 
MIO € 2023 2024
DHL Sinotrans International Air Courier Ltd., China 236 219
Blue Dart Express Limited, Indien 38 45
DHL Aero Expreso S.A., Panama 30 37
Monta Group, Niederlande 17 19
DHL Global Forwarding (Vietnam) Corp., Vietnam 16 17
PT. Birotika Semesta, Indonesien 32 16
Andere Unternehmen 44 64
Nicht beherrschende Anteile 413 417

Folgende zwei Gesellschaften verfügen über wesentliche nicht beherrschende Anteile:

DHL Sinotrans International Air Courier Ltd. (Sinotrans), China, ist dem Segment Express zugeordnet. An dieser Gesellschaft ist DHL Group mit 50 % Kapitalanteil beteiligt. Trotz fehlender Stimmrechtsmehrheit wird die Gesellschaft vollkonsolidiert. Sinotrans ist im Bereich der nationalen und internationalen Express- und Transportdienstleistungen tätig. Die Gesellschaft ist vollständig in das weltweite DHL-Netzwerk eingebunden und ausschließlich für DHL Group tätig. Aufgrund der Vereinbarungen im Network-Agreement ist DHL Group in der Lage, sich bei den Entscheidungen bezüglich der relevanten Tätigkeiten durchzusetzen. Deshalb wird Sinotrans vollkonsolidiert, obwohl DHL Group nur 50 % der Kapitalanteile hält.

An der dem Segment eCommerce zugeordneten Blue Dart Express Limited (Blue Dart), Indien, ist die Deutsche Post AG mit 75 % Kapitalanteil beteiligt. Blue Dart ist im Bereich der Kurierdienstleistungen tätig.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die aggregierten Finanzdaten von Sinotrans und Blue Dart:

Finanzdaten wesentlicher nicht beherrschender Anteile
  Sinotrans Blue Dart
MIO € 2023 2024 2023 2024
Bilanz        
Langfristige Vermögenswerte 162 196 144 169
Kurzfristige Vermögenswerte 761 685 157 190
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 46 78 26 42
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 406 364 104 119
Nettovermögen 471 439 171 198
Nicht beherrschende Anteile 236 219 38 45
Gewinn-und-Verlust-Rechnung        
Umsatzerlöse 2.851 2.572 576 621
Ergebnis vor Ertragsteuern 533 474 41 39
Ergebnis nach Ertragsteuern 396 355 30 29
Sonstiges Ergebnis –38 12 –7 5
Gesamtergebnis 358 367 23 34
davon entfielen auf nicht beherrschende Anteile 179 184 6 8
An nicht beherrschende Anteile ausgeschüttete Dividende 245 200 2 2
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernjahresergebnis 198 177 8 7
Kapitalflussrechnung        
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit 437 409 50 51
Mittelab-/-zufluss aus Investitionstätigkeit –16 –21 –27 –30
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit –515 –424 –24 –24

Das auf die nicht beherrschenden Anteile entfallende sonstige Ergebnis betrifft im Wesentlichen die Währungsumrechnungsrücklage. Die Entwicklung wird in der folgenden Tabelle gezeigt:

 
MIO € 2023 2024
Stand 1. Januar 7 –20
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen –1 0
Gesamtergebnis    
Veränderungen aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten –26 14
Währungsumrechnungsrücklage zum 31. Dezember –20 –6

37 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die gewichtigsten leistungsorientierten Altersversorgungspläne des Konzerns bestehen in Deutschland und Großbritannien. Sonstige leistungsorientierte Altersversorgungspläne des Konzerns befinden sich in unterschiedlichen Ausprägungen in den Niederlanden, der Schweiz, den USA und einer Vielzahl von weiteren Ländern. Es gibt spezifische Risiken und Maßnahmen zu deren Begrenzung im Zusammenhang mit diesen Plänen.

37.1 Merkmale der Pläne

Deutschland

In Deutschland gibt es bei der Deutsche Post AG eine tarifvertraglich vereinbarte betriebliche Altersversorgung, die offen ist für neue Arbeitnehmer. Dabei werden jährlich in Abhängigkeit von Wochenarbeitszeit und Entgeltgruppe für jeden Arbeitnehmer Versorgungsbausteine gebildet und einem individuellen Versorgungskonto gutgeschrieben. Neu zugeteilte Bausteine enthalten jeweils eine Erhöhung um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Mit Eintritt in die gesetzliche Rente kann der Arbeitnehmer wählen, ob er eine Einmal-/Ratenzahlung oder eine entsprechende lebenslange Monatsrente mit einer jährlichen Dynamik von 1 % erhalten möchte. Der weitaus größere Teil der Verpflichtungen der Deutsche Post AG betrifft Besitzstände von Arbeitnehmern aus einer Vorgängervereinbarung sowie Altzusagen von Ausgeschiedenen und Betriebsrentnern. Darüber hinaus gibt es Altersversorgungsregelungen für Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene und für bestimmte Mitarbeitergruppen insbesondere im Rahmen von Entgeltumwandlung. Zu den Altersversorgungsregelungen für den Vorstand siehe Textziffer 47.2.

Für die externe Finanzierung der entsprechenden Pensionsverpflichtungen der Deutsche Post AG besteht in erster Linie eine eigene Treuhandeinrichtung, in die auch ein Pensionsfonds eingebunden ist. Die Dotierung erfolgt bei der Treuhandeinrichtung fallweise im Einklang mit der Finanzstrategie des Konzerns, während beim Pensionsfonds die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Dotierungsanforderungen grundsätzlich ohne zusätzliche Arbeitgeberbeiträge realisiert werden kann. Ein Teil des Planvermögens besteht aus Immobilien, die langfristig an den Konzern vermietet werden. Für einen Teil der Altzusagen wird daneben eine gemeinschaftliche Pensionskasse der Postnachfolgeunternehmen, die Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP), genutzt.

Bei den Tochtergesellschaften in Deutschland gibt es vereinzelte leistungsorientierte Altersversorgungspläne, die im Zusammenhang mit Akquisitionen und Betriebsübergängen erworben wurden und nicht für Neueintritte offen sind. Für zwei Tochtergesellschaften bestehen Treuhandvereinbarungen zur externen Finanzierung.

Großbritannien

In Großbritannien sind die leistungsorientierten Altersversorgungsregelungen des Konzerns für Neueintritte und für weitere Dienstzeitzuwächse geschlossen.

Die leistungsorientierten Altersversorgungsregelungen des Konzerns in Großbritannien sind im Wesentlichen in einen einzigen sogenannten Group Plan mit verschiedenen Sektionen für die teilnehmenden Unternehmensbereiche integriert worden. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen über einen sogenannten Group Trust. Die Höhe von Arbeitgeber-Defizitbeiträgen ist in sogenannten Funding Valuations mit dem Treuhänder auszuhandeln; diese finden alle drei Jahre statt, zuletzt im Jahr 2024. Es fallen keine normalen Beiträge an, da die Regelungen geschlossen sind.

Sonstige

In den Niederlanden nehmen aufgrund verpflichtender tarifvertraglicher Vereinbarungen diejenigen Beschäftigten, die nicht von einem Branchenplan erfasst werden, an einem eigenen Altersversorgungsplan teil. Der größte dieser Altersversorgungspläne wurde im Berichtsjahr in einen beitragsorientierten Altersversorgungsplan umgewandelt. In der Schweiz erhalten die Beschäftigten aufgrund gesetzlicher Vorschriften eine betriebliche Altersversorgung, die sich nach den eingezahlten Beiträgen, einer jährlich festgelegten Verzinsung, bestimmten Verrentungsfaktoren und eventuell festgelegten Rentendynamisierungen bemisst. Für bestimmte höhere Vergütungsbestandteile gibt es einen separaten Plan, der Kapitalzahlungen anstatt Altersrenten vorsieht. In den USA sind die eigenen leistungsorientierten Altersversorgungspläne für Neueintritte geschlossen und die erreichten Anwartschaften eingefroren.

Für die Finanzierung der eigenen leistungsorientierten Altersversorgungspläne in diesen drei Ländern nutzen die Konzerngesellschaften hauptsächlich jeweilige gemeinsame Einrichtungen. In der Schweiz beteiligen sich neben dem Arbeitgeber auch die Arbeitnehmer an der Finanzierung. In den USA fallen insofern aktuell keine regelmäßig wiederkehrenden Beiträge an – mit Ausnahme einiger begrenzter Arbeitgeber-Defizitbeiträge, die derzeit noch bis zum Jahr 2027 erwartet werden.

37.2 Finanzielle Entwicklung der Pläne und Ermittlung der Bilanzposten

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen, der Zeitwert des Planvermögens und die Nettopensionsrückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

 
  Barwert der leistungs-orientierten Verpflichtungen Zeitwert des Planvermögens Auswirkung von Vermögens-obergrenzen Nettopensions- rückstellungen
MIO € 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Stand 1. Januar 13.451 14.240 11.977 11.999 107 124 1.581 2.365
Laufender Dienstzeitaufwand, ohne Arbeitnehmerbeiträge 169 182 0 0 0 0 169 182
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand –14 –10 0 0 0 0 –14 –10
Planabgeltungsgewinne (–)/-verluste (+) 0 –14 0 0 0 0 0 –14
Andere Verwaltungskosten nach IAS 19.130 0 0 –12 –11 0 0 12 11
Dienstzeitaufwand1 155 158 –12 –11 0 0 167 169
Zinsaufwand auf die leistungsorientierten Verpflichtungen 561 491 0 0 0 0 561 491
Zinsertrag auf das Planvermögen 0 0 505 417 0 0 –505 –417
Zinsen auf die Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 0 0 0 2 3 2 3
Nettozinsaufwand 561 491 505 417 2 3 58 77
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasste Aufwendungen und Erträge 716 649 493 406 2 3 225 246
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – Änderung demografischer Annahmen –72 71 0 0 0 0 –72 71
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – Änderung finanzieller Annahmen 725 –436 0 0 0 0 725 –436
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) – erfahrungsbedingte Anpassungen 44 –151 0 0 0 0 44 –151
Aufwand aus Planvermögen unter Ausschluss des Zinsertrags 0 0 –95 –76 0 0 95 76
Veränderungen in der Auswirkung von Vermögensobergrenzen unter Ausschluss der Zinsen 0 0 0 0 8 –9 8 –9
In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertungen2 697 –516 –95 –76 8 –9 800 –449
Arbeitgeberbeiträge 0 0 70 61 0 0 –70 –61
Arbeitnehmerbeiträge 28 24 30 24 0 0 –2 0
Leistungszahlungen –764 –728 –579 –693 0 0 –185 –35
Planabgeltungszahlungen 0 –1.199 0 –1.199 0 0 0 0
Transfers 13 0 0 0 0 0 13 0
Akquisitionen/Desinvestitionen 13 0 0 0 0 0 13 0
Währungseffekte 86 176 103 188 7 0 –10 –12
Stand 31. Dezember 14.240 12.646 11.999 10.710 124 118 2.365 2.054
1 Inklusive anderer Verwaltungskosten nach IAS 19.130 aus Planvermögen. 2 Die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Neubewertungsgewinne betragen insgesamt 476 MIO €.

Im Berichtsjahr ließen die Neubewertungen die Nettopensionsrückstellungen sinken. In Bezug auf die Nettopensionsrückstellungen werden im Jahr 2025 insgesamt Zahlungen in Höhe von 100 MIO € erwartet. Hiervon entfallen 50 MIO € auf direkte erwartete Leistungszahlungen des Unternehmens und 50 MIO € auf erwartete Arbeitgeberbeiträge an Pensionsfondseinrichtungen.

Die Planabgeltungszahlungen für das Berichtsjahr resultieren hauptsächlich aus der Umwandlung eines leistungsorientierten Altersversorgungsplans in einen beitragsorientierten Altersversorgungsplan in den Niederlanden. Dies hatte Planabgeltungszahlungen in Höhe von 1.198 MIO € und Planabgeltungsgewinne von 14 MIO € zur Folge.

Durch im Berichtsjahr neu zu berücksichtigende Erstattungsansprüche in Großbritannien gab es zusätzliche Neubewertungen in der Gesamtergebnisrechnung in Höhe von 27 MIO €, die keinen Einfluss auf die Entwicklung der Nettopensionsrückstellungen hatten.

Die Gliederung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen, des Zeitwerts des Planvermögens und der Nettopensionsrückstellungen sowie die Ermittlung der Bilanzposten stellen sich wie folgt dar:

 
MIO € Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2024        
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 7.436 3.672 1.538 12.646
Zeitwert des Planvermögens –5.575 –3.879 –1.256 –10.710
Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 29 89 118
Nettopensionsrückstellungen 1.861 –178 371 2.054
Getrennter Ansatz        
Pensionsvermögen 0 178 31 209
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.861 0 402 2.263
31. Dezember 2023        
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 7.736 3.822 2.682 14.240
Zeitwert des Planvermögens –5.655 –3.958 –2.386 –11.999
Auswirkung von Vermögensobergrenzen 0 35 89 124
Nettopensionsrückstellungen 2.081 –101 385 2.365
Getrennter Ansatz        
Pensionsvermögen 0 121 33 154
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.081 20 418 2.519

Im Bereich Sonstige betragen die Anteile der Niederlande, der Schweiz und der USA am entsprechenden Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 2 %, 34 % bzw. 14 % (Vorjahr: 46 %, 19 % bzw. 8 %). Die Änderung des Anteils der Niederlande ist auf die Umwandlung eines leistungsorientierten Altersversorgungsplans in einen beitragsorientierten Altersversorgungsplan zurückzuführen.

Im Konzern gab es ferner separat unter den finanziellen Vermögenswerten anzusetzende Erstattungsansprüche in Deutschland gegenüber ehemaligen Konzerngesellschaften in Höhe von 8 MIO € (Vorjahr: 9 MIO €) und in Großbritannien gegenüber staatlichen Institutionen in Höhe von 27 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €). Die entsprechenden Leistungszahlungen werden direkt von den ehemaligen Konzerngesellschaften in Deutschland bzw. von den staatlichen Institutionen in Großbritannien übernommen.

37.3 Zusätzliche Informationen zum Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen

Bei den finanziellen Annahmen handelt es sich im Wesentlichen um folgende Daten:

 
% Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2024        
Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen) 3,50 5,30 3,25 4,00
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate 2,75 n.a. 2,39 2,70
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate 2,00 2,95 0,47 2,48
31. Dezember 2023        
Abzinsungssatz (leistungsorientierte Verpflichtungen) 3,30 4,60 3,31 3,65
Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate 3,00 n.a. 2,70 2,93
Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate 2,25 2,90 1,75 2,49

Der Abzinsungssatz für die leistungsorientierten Verpflichtungen in der Eurozone und in Großbritannien wurde unter Berücksichtigung des erwarteten Auszahlungsprofils bzw. der Duration jeweils aus einer Zinsstrukturkurve, die sich aus Renditen von Unternehmensanleihen mit AA-Rating ergibt, abgeleitet. Für die übrigen Länder wurde, sofern ein ausreichend tiefer Markt für Unternehmensanleihen mit AA-Rating (oder teilweise AA- und AAA-Rating) vorhanden war, der Abzinsungssatz für die leistungsorientierten Verpflichtungen in ähnlicher Weise bestimmt. Für Länder, die nicht über einen ausreichend tiefen Markt für solche Unternehmensanleihen verfügen, wurden stattdessen die Renditen von Staatsanleihen zugrunde gelegt.
Die Ermittlung der Abzinsungssätze des Konzerns ist Ende 2024 verfeinert und – bezogen auf die Ansätze für die wesentlichen Länder – vereinheitlicht worden. Für Großbritannien, die USA und die Schweiz ergaben sich aus diesen Anpassungen bei den hergeleiteten Abzinsungssätzen für die Berechnung der Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen im Abgleich zum bisherigen Herleitungsansatz keine Abweichungen. Für die übrigen Länder ergaben sich in Summe nur unwesentliche Effekte auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und das sonstige Ergebnis (vor Steuern) im Geschäftsjahr 2024 sowie auf den Dienstzeitaufwand und Nettozinsaufwand im Geschäftsjahr 2025.

Bei der jährlichen Rentensteigerung für Deutschland sind neben den gezeigten Annahmen insbesondere fest vereinbarte Sätze zu berücksichtigen. Der effektive gewichtete Durchschnitt beträgt daher ca. 1,00 % (Vorjahr: 1,00 %).

Die wichtigsten demografischen Annahmen beziehen sich auf die Lebenserwartung bzw. Sterblichkeit. Bei den deutschen Konzernunternehmen basieren sie auf den HEUBECK-RICHTTAFELN 2018 G. Für die britischen Pensionspläne wurde die Lebenserwartung hauptsächlich auf die S4NMA_H / S4DFA-Tafeln der Continuous Mortality Investigation (CMI) des Institute and Faculty of Actuaries mit Anpassung zur Berücksichtigung der planspezifischen Sterblichkeit gemäß der letzten Funding Valuation gestützt. Zukünftige Sterblichkeitsverbesserungen wurden basierend auf dem aktuellen sogenannten CMI Projections Model und einer aktualisierten langfristigen Trendannahme berücksichtigt. In den sonstigen Ländern wurden jeweils aktuell übliche landesspezifische Sterbetafeln verwendet.

Bei Änderung einer der wesentlichen finanziellen Annahmen würde sich der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen wie folgt verändern:

 
  Änderung der Annahme
%-Punkt
Änderung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen %
    Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2024          
Abzinsungssatz
(leistungsorientierte Verpflichtungen)

1,00

–1,00

–10,40

12,84

–9,74

11,74

–9,32

11,45

–10,08

12,35

Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate

0,50

–0,50

0,23

–0,22

n.a.

n.a.

1,47

–1,33

0,31

–0,28

Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate

0,50

–0,50

0,54

–0,50

4,67

–4,41

2,93

–0,92

2,03

–1,69

31. Dezember 2023          
Abzinsungssatz
(leistungsorientierte Verpflichtungen)

1,00

–1,00

–10,43

12,94

–10,50

12,75

–12,91

16,65

–10,90

13,58

Jährlich erwartete Lohn- und Gehaltsentwicklungsrate

0,50

–0,50

0,09

–0,09

n.a.

n.a.

0,93

–0,85

0,22

–0,21

Jährlich erwartete Rentensteigerungsrate

0,50

–0,50

0,28

–0,26

4,17

–4,08

6,11

–4,58

2,41

–2,09

Es handelt sich hierbei um effektive gewichtete Veränderungen des jeweiligen Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen, zum Beispiel unter Berücksichtigung der weitgehenden Festschreibungen bei der Rentensteigerung für Deutschland.

Eine Verlängerung der Lebenserwartung um ein Jahr, bezogen auf einen 65-jährigen Begünstigten, würde den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen in Deutschland um 2,81 % (Vorjahr: 4,16 %) und in Großbritannien um 2,53 % (Vorjahr: 2,31 %) erhöhen. Bezüglich der sonstigen Länder würde die entsprechende Erhöhung bei 1,68 % (Vorjahr: 2,78 %) liegen und insgesamt bei 2,60 % (Vorjahr: 3,41 %).

Zur Bestimmung der Sensitivitätsangaben wurden die Barwerte mit demselben Verfahren berechnet, das zur Berechnung der Barwerte am Bilanzstichtag verwendet wurde. Die Darstellung berücksichtigt nicht die Interdependenzen der Annahmen, sondern unterstellt, dass sich die Annahmen jeweils einzeln ändern. In der Praxis wäre dies unüblich, da die Annahmen oft korrelieren.

Die gewichtete durchschnittliche Duration der leistungsorientierten Verpflichtungen des Konzerns betrug am 31. Dezember 2024 in Deutschland 11,7 Jahre (Vorjahr:12,0 Jahre) und in Großbritannien 10,8 Jahre (Vorjahr: 12,1 Jahre). In den sonstigen Ländern lag sie bei 12,2 Jahren (Vorjahr: 15,1 Jahre) und insgesamt bei 11,5 Jahren (Vorjahr: 12,6 Jahre).

Vom Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen entfielen insgesamt 29,5 % (Vorjahr: 30,3 %) auf aktive Anwärter, 17,2 % (Vorjahr: 19,5 %) auf ausgeschiedene Anwärter und 53,3 % (Vorjahr: 50,2 %) auf Leistungsempfänger.

37.4 Zusätzliche Informationen zum Zeitwert des Planvermögens

Der Zeitwert des Planvermögens lässt sich wie folgt aufgliedern:

 
MIO € Deutschland Großbritannien Sonstige Gesamt
31. Dezember 2024        
Aktien 877 90 314 1.281
Renten 2.152 3.005 468 5.625
Immobilien 1.622 254 193 2.069
Alternatives1 351 158 58 567
Versicherungen 491 0 148 639
Bargeld 62 35 23 120
Andere 20 337 52 409
Zeitwert des Planvermögens 5.575 3.879 1.256 10.710
31. Dezember 2023        
Aktien 1.015 78 779 1.872
Renten 1.687 3.071 1.002 5.760
Immobilien 1.746 246 341 2.333
Alternatives1 479 215 54 748
Versicherungen 501 0 139 640
Bargeld 218 67 20 305
Andere 9 281 51 341
Zeitwert des Planvermögens 5.655 3.958 2.386 11.999
1 Beinhaltet überwiegend sogenannte „Absolute-Return-Produkte“ und „Private-Equity-Investments“.

Für ca. 55 % der gesamten Planvermögenszeitwerte (Vorjahr: 60 %) bestehen Marktpreisnotierungen in einem aktiven Markt. Die restlichen Werte ohne solche Marktpreisnotierungen verteilen sich auf die Immobilien mit 17 % (Vorjahr: 17 %), Renten mit 15 % (Vorjahr: 12 %), Versicherungen mit 6% (Vorjahr: 5 %), Alternatives mit 3 % (Vorjahr: 3 %) und Andere mit 4 % (Vorjahr: 3 %). Die Investitionen auf den aktiven Märkten erfolgen überwiegend global diversifiziert mit gewissen landesspezifischen Schwerpunkten.

Immobilien des Planvermögens in Deutschland mit einem Zeitwert von 1.501 MIO € (Vorjahr: 1.615 MIO €) werden vom Konzern selbst genutzt.

In Deutschland, Großbritannien und zum Beispiel auch in der Schweiz und den USA werden zwecks Abstimmung der Aktiv- und Passivseite in regelmäßigen Abständen Asset-Liability-Studien durchgeführt und die strategische Vermögensallokation für das Planvermögen entsprechend angepasst. Die Festlegung der strategischen Vermögensallokation für die jeweiligen Pläne basiert im Wesentlichen auf der Struktur der zugrunde liegenden Verpflichtungen. Dabei werden in den einzelnen Ländern z.T. unterschiedliche Strategien verfolgt. Zu diesen Strategien gehören u.a. eine umfassende Absicherung von Verpflichtungen (Liability Driven Investment) oder die Absicherung von zukünftigen Cashflows (Cashflow-Driven Investment). Gemein ist den Strategien, dass sie unter Berücksichtigung des jeweiligen regulatorischen Rahmens und unter Berücksichtigung von Ertragserwartungen sowie der Risikotragfähigkeit des Unternehmens festgelegt werden. Aus der planbezogenen Ableitung der Kapitalanlagestrategien unter Berücksichtigung der spezifischen Rahmenbedingungen resultieren deutlich unterschiedliche Ausrichtungen bei der Vermögensanlage.

Bei der Verwaltung des Pensionsvermögens werden ESG-Kriterien insbesondere unter dem Aspekt des Risikomanagements und damit bei der langfristigen Ausrichtung der Kapitalanlagestrategie berücksichtigt.

37.5 Risiken

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Altersversorgungsplänen gibt es spezifische Risiken. Dadurch kann sich eine (negative oder positive) Veränderung des Eigenkapitals von DHL Group über das sonstige Ergebnis ergeben, deren Bedeutung insgesamt als mittel bis hoch eingestuft wird. Dagegen wird den kurzfristigen Folgeauswirkungen hinsichtlich Personalaufwand und Finanzergebnis eine niedrige Bedeutung beigemessen. Die Möglichkeiten zur Risikobegrenzung werden in Abhängigkeit von den planspezifischen Gegebenheiten genutzt.

Zinsrisiko

Ein Absinken (Ansteigen) des entsprechenden Abzinsungssatzes führt zu einer Erhöhung (Verminderung) des Barwerts der Gesamtverpflichtung und wird grundsätzlich von einer Erhöhung (Verminderung) des Zeitwerts der Renteninstrumente des Planvermögens begleitet. Weitere Absicherungen werden zum Teil durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vorgenommen.

Inflationsrisiko

Pensionsverpflichtungen können, insbesondere bei Endgehaltsbezogenheit oder aufgrund von in der Rentenauszahlungsphase vorzunehmenden Dynamisierungen, indirekt oder direkt an die Entwicklung der Inflation gekoppelt sein. Dem Risiko ansteigender Inflationsraten bezüglich des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen ist dadurch begegnet worden, dass zum Beispiel für Deutschland auf ein Versorgungsbausteinsystem umgestellt wurde und in Großbritannien die leistungsorientierten Regelungen geschlossen wurden. Außerdem sind Dynamisierungen festgeschrieben bzw. teilweise begrenzt und/oder Kapitalzahlungen vorgesehen worden. Darüber hinaus besteht eine positive Korrelation mit den Zinsen.

Investitionsrisiko

Die Kapitalanlage ist grundsätzlich mit vielfältigen Risiken behaftet, insbesondere kann sie Marktpreisschwankungen ausgesetzt sein. Eine Steuerung wird vornehmlich durch breite Streuung und durch Einsatz von Absicherungsinstrumenten vorgenommen.

Langlebigkeitsrisiko

Ein Langlebigkeitsrisiko kann sich aufgrund zukünftig steigender Lebenserwartung in Bezug auf die zukünftig anfallenden Leistungen ergeben. Ihm wird insbesondere dadurch Rechnung getragen, dass bei der Berechnung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen aktuell übliche Sterbetafeln verwendet werden, die zum Beispiel in Deutschland und Großbritannien bereits Zuschläge für eine zukünftig steigende Lebenserwartung beinhalten.

38 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich in folgende wesentliche Rückstellungsarten:

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Sonstige Personalleistungen 737 837 146 119 883 956
Schadenrückstellungen 651 766 130 147 781 913
Flugzeuginstandhaltung 215 264 53 76 268 340
Steuerrückstellungen 0 36 163 131 163 167
Übrige Rückstellungen 459 535 587 580 1.046 1.115
Sonstige Rückstellungen 2.062 2.438 1.079 1.053 3.141 3.491
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen
 
MIO € Sonstige
Personalleistungen
Schadenrück-
stellungen
Flugzeug-instandhaltung Steuerrück-
stellungen
Übrige Rückstellungen Gesamt
Stand 1. Januar 2024 883 781 268 163 1.046 3.141
Änderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0
Verbrauch –538 –144 –30 –43 –369 –1.124
Währungsumrechnungsdifferenz 30 11 7 –1 4 51
Auflösung –36 –34 –3 –30 –136 –239
Aufzinsung 18 3 1 0 7 29
Umgliederung 0 0 0 –7 7 0
Zuführung 599 296 97 85 556 1.633
Stand 31. Dezember 2024 956 913 340 167 1.115 3.491

In der Rückstellung „Sonstige Personalleistungen“ sind unter anderem Aufwendungen für Personalreduzierung wie Abfindungen, Altersteilzeit und Vorruhestand sowie aktienbasierte Bonus- (SAR) und Jubiläumsverpflichtungen passiviert. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der gegenüber dem Vorjahr höheren Zuführung zu den Verpflichtungen für Altersversorgungspläne in den USA.

Die Schadenrückstellungen enthalten überwiegend Rückstellungen für bekannte Schäden sowie Spätschadenrückstellungen, Textziffer 7. Die Erhöhung ergibt sich aus einer Zunahme an Schadensfällen, erhöhten Risikofaktoren sowie durch Schätzungsänderungen.

Die Rückstellung für Flugzeuginstandhaltung umfasst die Verpflichtungen aus der großen Flugzeugwartung und Triebwerksinstandhaltung durch externe Firmen. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus höheren Flugzeugbeständen, Preissteigerungen in der Luftfahrtindustrie und Wartungsstandards.

Die Steuerrückstellungen enthalten 79 MIO € Umsatzsteuer (Vorjahr: 67 MIO €), 19 MIO € Zölle und Abgaben (Vorjahr: 25 MIO €) sowie 69 MIO € sonstige Steuerrückstellungen (Vorjahr: 71 MIO €).

Die übrigen Rückstellungen beinhalten eine Vielzahl von Einzelsachverhalten. Dabei betreffen die Risiken aus Geschäftstätigkeit insbesondere Rückstellungen für Gewährleistungen und Entschädigungen an Kunden sowie Rückstellungen für Verluste aus belastenden Verträgen. Weiterhin enthalten die übrigen Rückstellungen die Rückgabeverpflichtung für CO₂-Emissionszertifikate und Restrukturierungsrückstellungen.

 
MIO € 2023 2024
Prozesskosten, davon langfristig: 65 (Vorjahr: 59) 161 161
Risiken aus Geschäftstätigkeit, davon langfristig: 0 (Vorjahr: 16) 109 46
Emissionszertifikate 70 60
Restrukturierungsrückstellungen, davon langfristig: 3 (Vorjahr: 6) 52 56
Sonstige übrige Rückstellungen, davon langfristig: 467 (Vorjahr: 378) 654 792
Übrige Rückstellungen 1.046 1.115
Fälligkeitsstruktur

Die Fälligkeitsstruktur zu den im Geschäftsjahr 2024 bilanzierten Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:

 
MIO € Bis 1 Jahr Über 1 Jahr bis 2 Jahre Über 2 Jahre bis 3 Jahre Über 3 Jahre bis 4 Jahre Über 4 Jahre bis 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
2024              
Sonstige Personalleistungen 119 160 65 57 58 497 956
Schadenrückstellungen 147 267 126 71 58 244 913
Flugzeuginstandhaltung 76 28 52 19 15 150 340
Steuerrückstellungen 131 24 3 7 0 2 167
Übrige Rückstellungen 580 184 62 74 52 163 1.115
Gesamt 1.053 663 308 228 183 1.056 3.491

39 Finanzschulden

 
  Langfristig Kurzfristig Gesamt
MIO € 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Anleihen 5.472 5.478 717 996 6.189 6.474
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 304 619 256 414 560 1.033
Leasingverbindlichkeiten1 11.826 12.450 2.254 2.485 14.080 14.935
Derivate mit/ohne Hedge-Accounting 6 4 110 54 116 58
Sonstige Finanzschulden 331 217 1.442 1.492 1.773 1.709
Finanzschulden 17.939 18.768 4.779 5.441 22.718 24.209
1 Erläuterungen unter Textziffer 42.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen kurzfristige Kontokorrentkredite sowie Darlehen gegenüber verschiedenen Banken.

In den sonstigen Finanzschulden sind neben einer Vielzahl von kleineren Sachverhalten in erster Linie mit 366 MIO € die Verpflichtung der noch zu tätigenden Rückkäufe aus der Tranche VI des Aktienrückkaufprogramms sowie mit 145 MIO € die Verbindlichkeit zum Erwerb der restlichen Anteile an der Monta Group enthalten.

Anleihen

Die Anleihe 2012/2024 der Deutsche Post AG wurde im Dezember 2024 vollständig zurückgezahlt.

Die Deutsche Post AG hat am 25. März 2024 eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 1 MRD € herausgegeben. Die Laufzeit beträgt zwölf Jahre und endet am 25. März 2036. Die Anleihe ist mit 3,5 % pro Jahr fest verzinst. Die Erlöse werden in erster Linie für allgemeine Unternehmenszwecke, einschließlich der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten, verwendet.

Wesentliche Anleihen
        2023 2024
  Nominal­zins % Nominal­volumen MIO € Emittent Buchwert MIO € Zeitwert MIO € Buchwert MIO € Zeitwert MIO €
Anleihe 2012/2024 2,875 700 Deutsche Post AG 700 696    
Anleihe 2016/2026 1,250 500 Deutsche Post AG 499 486 499 493
Anleihe 2017/2027 1,000 500 Deutsche Post AG 498 469 498 480
Anleihe 2018/2028 1,625 750 Deutsche Post AG 745 716 746 727
Anleihe 2020/2026 0,375 750 Deutsche Post AG 748 706 749 729
Anleihe 2020/2029 0,750 750 Deutsche Post AG 748 687 749 704
Anleihe 2020/2032 1,000 750 Deutsche Post AG 747 669 748 686
Anleihe 2023/2033 3,375 500 Deutsche Post AG 498 512 498 516
Anleihe 2024/2036 3,500 1.000 Deutsche Post AG     991 1.010
Wandelanleihe 2017/20251 0,050 1.000 Deutsche Post AG 989 950 996 985
1 Zeitwert der Fremdkapitalkomponente; der Zeitwert der Wandelanleihe 2017/2025 betrug 985 MIO € (Vorjahr: 980 MIO €).
Wandelanleihe

Die emittierte Wandelanleihe ist mit einem Wandlungsrecht ausgestattet, das die Inhaber berechtigt, eine Wandlung der Schuldtitel in eine vorab spezifizierte Anzahl von Aktien der Deutsche Post AG vorzunehmen.

Daneben wurde der Deutsche Post AG eine Call-Option eingeräumt mit dem Recht, die Anleihe vorzeitig zum Nominalbetrag zuzüglich der aufgelaufenen Stückzinsen zu kündigen, wenn der Aktienkurs der Deutsche-Post-Aktie 130 % des dann jeweils gültigen Wandlungspreises nachhaltig übersteigt. Die Wandelanleihe ist in eine Fremd- und eine Eigenkapitalkomponente aufgeteilt. Der Buchwert der Anleihe ist in den Folgejahren erfolgswirksam mittels der Effektivzinsmethode auf den Ausgabebetrag zuzuschreiben.

WANDELANLEIHE
  2017/2025
Emissionstag 13. Dez. 2017
Emissionsvolumen 1 MRD €
Ausstehendes Volumen 1 MRD €
Zeitraum Ausübung Wandlungsrecht 13. Dez. 2020 bis 13. Juni 20251
Zeitraum Ausübung Call-Option 2. Jan. 2023 bis 10. Juni 2025
Wert der Fremdkapitalkomponente am Ausgabetag2 946 MIO €
Wert der Eigenkapitalkomponente am Ausgabetag3 53 MIO €
Transaktionskosten (Fremdkapital-/Eigenkapitalkomponente) 4,7/0,3 MIO €
Wandlungspreis bei Ausgabe 55,69 €
Wandlungspreis nach Anpassung4  
in 2018 55,61 €
in 2019 55,63 €
in 2020 55,74 €
in 2021 55,66 €
in 2022 55,00 €
in 2023 54,42 €
in 2024 53,89 €
1 Ohne Berücksichtigung von möglichen bedingten Wandlungszeiträumen gemäß den Anleihebedingungen. 2 Unter Berücksichtigung von Transaktionskosten und eingeräumter Call-Option. 3 Ausweis erfolgt unter Kapitalrücklage. 4 Nach Dividendenzahlung.

40 Sonstige Verbindlichkeiten

 
MIO € 2023 2024
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 2.700 2.865
Steuerverbindlichkeiten 1.590 1.539
Vertragsverbindlichkeiten, davon langfristig: 92 (Vorjahr: 86) 501 520
Rechnungsabgrenzungen, davon langfristig: 133 (Vorjahr: 139) 275 298
Postwertzeichen (Vertragsverbindlichkeiten) 152 129
Übrige sonstige Verbindlichkeiten, davon langfristig: 50 (Vorjahr: 55) 598 602
Sonstige Verbindlichkeiten 5.816 5.953
Kurzfristig 5.536 5.678
Langfristig 280 275

Sämtliche Sachverhalte, die Transaktionen mit Mitarbeitern betreffen, sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern ausgewiesen.

Von den Steuerverbindlichkeiten betreffen 668 MIO € Umsatzsteuer (Vorjahr: 735 MIO €), 652 MIO € Zölle und Abgaben (Vorjahr: 661 MIO €) sowie 219 MIO € sonstige Steuerverbindlichkeiten (Vorjahr: 194 MIO €).

In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten.

Fälligkeitsstruktur

Für die sonstigen Verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund kurzer Laufzeiten bzw. einer marktnahen Verzinsung keine signifikanten Unterschiede zwischen den bilanziellen Buch- und Zeitwerten. Es besteht kein signifikantes Zinsrisiko, da sie größtenteils marktnah variabel verzinslich sind.

FÄLLIGKEITEN
MIO € 2023 2024
Bis 1 Jahr 5.536 5.678
Über 1 Jahr bis 2 Jahre 123 124
Über 2 Jahre bis 3 Jahre 77 54
Über 3 Jahre bis 4 Jahre 13 33
Über 4 Jahre bis 5 Jahre 9 20
Über 5 Jahre 58 44
Sonstige Verbindlichkeiten 5.816 5.953

41 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 156 MIO € auf 8.635 MIO € (Vorjahr: 8.479 MIO €). Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unbesichert. Der Buchwert stellt aufgrund seines kurzfristigen Charakters einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Lieferantenfinanzierungsvereinbarung

349 MIO € Verbindlichkeiten sind Gegenstand von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen. Davon wurden 336 MIO € den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zugeordnet, wovon 263 MIO € bereits von Finanzdienstleistern abgewickelt wurden. 13 MIO € wurden den Finanzverbindlichkeiten zugeordnet. Hier haben die Lieferanten bereits Zahlungen in Höhe von 3 MIO € von Finanzdienstleistern erhalten.

Der Konzern würde sich auch ohne Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen keinem signifikanten Liquiditätsrisiko ausgesetzt sehen, da der Umfang der Verbindlichkeiten, die Gegenstand von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen sind, nur einen geringen Anteil an den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausmacht und der Konzern Zugang zu anderen Finanzierungsquellen zu ähnlichen Bedingungen besitzt.

ZAHLUNGSBEDINGUNGEN FÜR VERBINDLICHKEITEN ZUM 31. DEZEMBER 2024
  Mit Lieferanten-
finanzierungsabkommen
Ohne Lieferanten-finanzierungsabkommen
Fälligkeitsspannen pro Region Minimum in Tagen Maximum in Tagen Minimum in Tagen Maximum in Tagen
Europa 1 125 1 122
Lateinamerika 20 120 1 120
Asien-Pazifik 45 120 1 90
Nordamerika 30 90 1 90
Mittlerer Osten/Afrika 60 90 15 75

Verbindlichkeiten unter Lieferantenfinanzierungsabkommen gibt es in 26 Ländern.

Die hohen maximalen Fälligkeitsspannen hängen mit den spezifischen Zahlungsbedingungen in den einzelnen Ländern zusammen. In Europa wird das Maximum von Spanien und Italien bestimmt, in Lateinamerika von Brasilien und in Asien von den Philippinen, was zu maximalen Fälligkeiten von mehr als 90 Tagen führt.

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